Die Ausgangssituation für Marcus Grönholm war vor den letzten vier Saisonrallyes in der Türkei, Australien, Neuseeland und Großbritannien klar: Er muss siegen, siegen, siegen, und nochmals siegen. Nur dann kann er den verletzten Sebastien Loeb noch vom 1. Rang der WM-Wertung verdrängen und selbst den WM-Pokal in die Lüfte stemmen.

In der Türkei hakte Grönholm nun die erste Mission erfolgreich ab. Nachdem sein härtester Verfolger Petter Solberg am Samstag ausgeschieden war, fuhr Grönholm am Sonntag einem ungefährdeten Sieg entgegen, den sein Teamkollege Mikko Hirvonen auf Rang 2 perfekt abrundete. Damit schob sich das Team in der Konstrukteurs-WM an Kronos vorbei.

"Ich bin sehr glücklich den Sieg unter solch schwierigen Bedingungen geholt zu haben", spielte Grönholm auf die Wetterkapriolen an, welche die Rallye von Beginn an überschatteten. Am Freitag mussten sogar einige Wertungsprüfungen wegen des Unwetters abgesagt werden. Tags darauf trauten die Fahrer ihren Augen kaum, als sie urplötzlich mit Schnee konfrontiert wurden. Nichtsdestotrotz schöpfte Grönholm neuen Meisterschaftsmut: "Es wird schwierig, ist aber möglich."

Genauso schwierig gestaltete sich das Unternehmen 'erstes Podium' für Henning Solberg. Der OMV-Pilot fuhr ein starkes Wochenende und lag auf sicherem Podestkurs, als er am Sonntagmorgen plötzlich Bremsprobleme bekam. "Verdammt, war ich nervös", sagte er im Nachhinein. "Aber ich habe vor der Saison gesagt, dass ich auf das Podium kommen würde und das ist mir jetzt gelungen".

Loeb-Ersatzmann Colin McRae erlebte kein so gutes Wochenende. Er klagte über eine falsche Reifenwahl, die ihn viel Zeit kostete. Trotz Problemen mit der Wassertemperatur schleppte er sich als Sechster in die letzte Wertungsprüfung, wo er mit einem Elektronikproblem liegen blieb. Der Österreicher Manfred Stohl rutschte so auf den 8. Platz.