Das OMV Peugeot Norway World Rally Team hat bereits vor dem Start der "Rally Japan" den ersten Sieg errungen. Dieser wird zwar nirgendwo in den Rallye-Statistiken aufscheinen, doch Manfred Stohl und Ilka Minor wird er sehr lange in Erinnerung bleiben. Das OMV Duo war am Donnerstag nach dem Shakedown in der "Mei Sei primary school" zu Gast, wo 39 Kinder der vierten Klasse schon seit über einer Woche dem Besuch entgegen fieberten. Nach mehr als einer Stunde waren alle Fragen beantwortet, unzählige Autogramme geschrieben, liebevoll gebastelte Geschenke entgegen genommen und jede Menge Erinnerungsfotos geschossen.

Gewissenhafte Recherche im Internet

Die Freude war Manfred Stohl und Ilka Monor anzusehen. Gemeinsam mit Teamchef David Bozian wurde das OMV Duo am Donnerstag in die "Mei Sei primary school", unweit des Serviceparks der Rallye Japan, eingeladen. Dort wurden sie gegen 13.30 Uhr schon sehnsüchtig von den 39 Mädchen und Buben der vierten Klasse erwartet. Und die 10-jährigen hatten sich sehr gewissenhaft auf diesen Besuch vorbereitet. An der Tafel hing eine Weltkarte, wo alle Läufe zur FIA World Rally Championship eingezeichnet waren. Dass Manfred Stohl derzeit den fünften Platz in der WM-Zwischenwertung einnimmt, wussten die Kinder mit Stolz zu berichten. Ebenso, dass das Peugeot 307 WRC ein ganz tolles Auto ist. All das wurde in der vergangen Woche im Internet recherchiert. Jetzt fehlte nur noch, dass man den Rallye-Star aus dem fernen Österreich und seine Beifahrerin wirklich angreifen konnte. Stohl und Minor kamen jedoch auch nicht mit leeren Händen. Mit Rennoverall und Helm im Gepäck wurden sie stürmisch begrüsst. Sonoe Sakamoto, die junge Lehrerin, versuchte die vielen Fragen der Kinder zu koordinieren. So wollte Yui wissen, wie schnell Manfred durch die Wälder fährt. Als Manfred antwortete, dass es da mit bis zu 200 km/h dahin geht, wurde das vom kleinen Mädchen mit einem anerkennende "Ohhhhh" quittiert. Und als der 34-jährige OMV Pilot erzählte, dass man oft bis zu vier Stunden auf einmal im Auto sitzt, frug Hiroki ganz spitzbubenhaft, wie man da auf die Toilette ginge. Bei der Antwort, dass es zwar hier in Japan bei jedem Start und Stop mobile Toiletten gäbe, jedoch man anderswo ins Gebüsch verschwinden muss, konnte er sich vor Lachen kaum mehr halten.

Ein gutes Gefühl im Bauch

Doch auch die Klasse von Frau Sakamoto, die nachher gestand, dass sie ob des prominenten Besuches selten noch so nervös gewesen war, hatte auch einige Überraschungen bereit. Diese Klasse ist nämlich in der Schule bekannt, dass sie beim alljährlichen Sportfest als "Cheerleader" die Schulkameraden anfeuert. Und für Manfred Stohl und Ilka Minor wurde eine eigene Choregraphie einstudiert. Ein Anfeuerungsruf, der ihnen den Sieg bei der Rally Japan ermöglichen soll. Denn davon sind alle 39 Mädchen und Buben einstimmig überzeugt. Als zusätzliche Unterstützung gab es von jedem Kind eine traditionelle, selbst gemalte Glückwunschkarte mit einem japanischen Glücksspruch. "Es war ein einmaliges Erlebnis, dass mir sehr lange in Erinnerung bleiben wird. Hier in Japan sind vom Kind bis zum alten Streckenposten alle wahnsinnig freundlich. Das ist mehr als beeindruckend", gestand Manfred Stohl. Und Ilka Minor ergänzte: "Ich hatte nach diesem Besuch ein richtig gutes Gefühl im Bauch. Anders kann ich diese überwältigende Liebenswürdigkeit nicht beschreiben und werde sie auch nicht vergessen." Vergessen wird diesen Tag wohl auch Kouki nicht. Der schüchterne Junge durfte den Helm von Manfred Stohl probieren und fühlte sich für einige Sekunden wie der Sieger der Rallye Japan 2016.