Gestern besuchte Weltmeister Sébastien Loeb das Kronos-Werk im belgischen Naninne. Für den Franzosen war es sein erster Besuch bei seinem Arbeitgeber, was eigentlich ungewöhnlich ist, schließlich sollte sein Citroen Xsara WRC von Kronos aufbereitet werden. Doch dem ist nicht so. Das Team von Marc Van Dalen kümmert sich nur um die Fahrzeuge von Xavier Pons und Daniel Sordo!

Im Gespräch mit der Dernière Heure sagte Loeb: "Nun ja, seitdem Kronos weiß, dass sie sich auch um das Fahrzeug von Sordo kümmern müssen, wurde beschlossen, dass mein Auto bei Citroen Sport in Paris aufbereitet wird. Mein Auto kommt also nach den Rallyes nie nach Belgien."

Für Loeb hat sich im Prinzip zu 2005 nichts geändert. Er hat seinen Renningenieur behalten, die gleichen Mechaniker, die gleiche Pressedame und selbst die Meteorologen sind die gleichen geblieben. "Der einzige Unterschied zum vergangenen Jahr ist, dass ich nicht mehr mit Guy Fréquelin über meine Taktik spreche, sondern mit Marc Van Dalen", so Loeb. "Aber ich telefoniere während eines Rallye-Wochenendes oft mit Guy."

Für Kronos ist diese Situation bedauerlich. Die Belgier investieren Zeit und Arbeit in die Aufbereitung der Citroens, doch das Weltmeisterauto wird ihnen offenbar nicht anvertraut. Kronos' einzige Möglichkeit sich unter Beweis zu stellen, ist Pons und Sordo die bestmöglichsten Autos hinzustellen. Im Falle von Loeb ist Kronos lediglich ein mobiler Service.

Was Citroen betrifft, so ist dieses Vorgehen ziemlich verwunderlich. Denn vor dem Hintergrund, aus Kostengründen für ein Jahr aus der Rallye-WM auszusteigen, und dann dennoch das Fahrzeug von Loeb aufzubereiten sowie die Angestellten zu bezahlen, ist mehr als fragwürdig.