Jari-Matti Latvala heißt der Sieger der Rallye Finnland. Der Volkswagen-Pilot gewann sein Heimevent zum dritten Mal in seiner Karriere. Mit einer Gesamtzeit von 2:33:03.8 Stunden lag er nach 20 gewerteten Prüfungen 13,7 Sekunden vor seinem Teamkollegen und WM-Führenden Sebastien Ogier. Platz drei sicherte sich Citroen-Pilot Mads Östberg. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 125,44 km/h sorgte Latvala für einen Eintrag in die Geschichtsbücher: Er hat die schnellste Rallye der WRC-Geschichte gewonnen.

Duell der Volkswagen

Vom ersten Tag der Rallye an entwickelte sich ein Duell der beiden Volkswagen-Piloten Latvala und Ogier. Mit einer einzigen Ausnahme gewannen die beiden alle Prüfungen. Latvala, der auf WP8 an die Spitze ging und die Führung von diesem Moment an nicht mehr abgab, erzielte die Hälfte aller Bestzeiten und setzte sich ab dem Samstagnachmittag von seinem Teamkollegen Ogier ab.

"Das ist ein fantastischer Sieg", strahlte Latvala, der Zweiter der Power Stage wurde. "Meine Fahrt war wirklich, wirklich gut über das gesamte Wochenende. Der Samstag war einer der besten Tage meines Lebens." Mit seinem Sieg sicherte sich der Finne Rang zwei in der WM-Gesamtwertung hinter Ogier. Der Franzose baute mit der maximalen Ausbeute in der Power Stage seinen Gesamtvorsprung weiter aus und zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. "Das war ein unglaubliches Duell zwischen Jari-Matti und mir und das Wochenende war fantastisch", sagte der Weltmeister im Ziel. "Ich habe kein Problem damit, vom Jari-Matti bei seiner Heimrallye geschlagen zu werden."

Sebastien Ogier führt die Weltmeisterschaft deutlich an, Foto: Sutton
Sebastien Ogier führt die Weltmeisterschaft deutlich an, Foto: Sutton

Der Drittplatzierte Mads Östberg lag für den Großteil der Rallye außerhalb der Top-3. Erst der Ausfall seines Citroen-Teamkollegen Kris Meeke ließ ihn den Podestplatz erben. Von diesem Moment an versuchte der Norweger alle Risiken zu vermeiden und sein drittes Podium der Saison sicher ins Ziel zu bringen. "Ich habe die gesamte Rallye genossen. Nach Polen ist es gut, wieder zurück im Kampf zu sein", freute sich Östberg, der letztlich 1:36.8 Minuten hinter dem Top-Duo ins Ziel kam.

Probleme bei Thierry Neuville

Thierry Neuville kam nach einer ereignisreichen Rallye auf dem vierten Rang mit mehr als dreieinhalb Minuten Rückstand zur Spitze ins Ziel. Bereits im Shakedown beschädigte sich der Belgier seinen i20 WRC bei einem Unfall schwer und musste sogar um den Start bei der Rallye bangen.

Zu Beginn kämpfte Neuville mit seinem Selbstvertrauen, später erschwerten Motorprobleme seine Fahrt. "Wir hatten einige Probleme zu Beginn und unsere Crew hat außergewöhnliche Arbeit geleistet, um das Auto zu reparieren. Etwas Besseres als Rang vier hätten wir nicht erwarten können", dankte Neuville seinem Team, nicht ohne auch selbstkritische Worte zu finden. "Ich kann mit dieser Rallye nicht zufrieden sein, aber die Position ist gut."

Ott Tänak sicherte sich Rang fünf, Foto: Sutton
Ott Tänak sicherte sich Rang fünf, Foto: Sutton

Die Top-5 wurden von Ott Tänak komplettiert. Der Ford-Pilot kämpfte zu Beginn der Rallye mit einer defekten Handbremse und hatte nach einer Berührung mit einem Stein und einer Beschädigung viel Zeit verloren. Mit Juho Hänninen und Martin Prokop folgten zwei weitere Ford-Piloten auf den Rängen sechs und sieben. Esapekka Lappi feierte mit Position acht den Sieg in der WRC 2 vor Pontus Tidemand. Die Top-10 wurden von Ford-Pilot Lorenzo Bertelli komplettiert.

Zahlreiche Ausfälle

Bereits der erste Tag sah zwei prominente Opfer. Andreas Mikkelsen im dritten Volkswagen und Hyundai-Pilot Hayden Paddon überschlugen sich und beschädigten ihre Boliden so stark, dass kein Re-Start unter Rally2 möglich war. Sowohl die Fahrer als auch ihre Co-Piloten blieben unverletzt.

Hayden Paddons Überschlag, Foto: Sutton
Hayden Paddons Überschlag, Foto: Sutton

Für Robert Kubica verlief der Ausflug nach Finnland vom ersten Moment an mit Problemen. Der Pole kämpfte mit der Technik seines Ford Fiesta RS WRC und schleppte sich am Freitag durch die Prüfungen. Ein Kühlerschaden besiegelte vor dem Start in WP6 schließlich das Aus. Am Samstag startete der Ford-Pilot erneut, ein Überschlag beendete seine Rallye allerdings gänzlich.

Ein sehr frustrierendes Ende fand der Kampf um Rang drei für Kris Meeke auf der zweiten Etappe. Der Citroen-Pilot kam in einer Kurve von der Strecke ab und musste mit einem defekten linken Vorderrad aufgeben. Er startete am Sonntag unter Rally2 erneut und sammelte mit Rang 18 noch ein paar Punkte für die Herstellermeisterschaft sowie einen Bonuspunkt in der Power Stage.