Der Nachmittag in Argentinien bestand letztlich nur aus einer Prüfung, der zweiten Durchfahrt von San Marcos - Characato II (WP10). Die neunte Prüfung, Capilla del Monte - San Marcos II, musste bereits beim fünften Fahrer angehalten werden. Die Organisatoren bestätigten einen Unfall von Hayden Paddon, bei dem Zuschauer verletzt wurden. Weitere Informationen sollen folgen. Nach dem Abbruch der Prüfung wurden alle Zeiten gestrichen und die Fahrer zur nächsten Prüfung geleitet.

Kris Meeke hat auch am Ende des zweiten Tages der Rallye Argentinien die Spitzenposition inne - allerdings nicht ohne Zwischenfälle. Auf der Verbindungsetappe zu WP9 hielt er mehr als 25 Minuten lang an. "Ich musste nach dem Service etwas zwei Mal überprüfen. Alles in Ordnung", relativierte er. Auch den zweiten Vorfall konnte der Citroen-Pilot abschwächen. Vor einer Wasserdurchfahrt ging sein Motor aus. "Ich hatte einen Alarm und ein Sensor ging los. Ich habe Panik bekommen und wusste nicht, was ich machen sollte. Ich musste den Motor aus und wieder an machen." Schließlich erlaubte er sich angesichts nur noch zwei anstehender Prüfungen einen Scherz: "Das wird eine Sonntagsfahrt für mich..."

Sordo verliert Rang vier

Trotz des kleinen Problems war Meeke schneller als Verfolger Mads Östberg. Dieser sah sich auf WP10 dem Angriff des drittplatzierten Jari-Matti Latvala ausgesetzt. Der Abstand zwischen den beiden Podiumskandidaten beträgt vor den abschließenden zwei Prüfungen 25,1 Sekunden. "Ich denke, die Lücke ist zu groß, um sie allein mit Fahren zu schließen", meinte Latvala. "Das Podium ist das Ziel. Natürlich wäre es großartiger, wenn es der zweite Platz wäre, wir werden sehen. Ich bin mit dem Auto und dem Setup zufrieden und zum ersten Mal fühle ich mich bei dieser Rallye selbstbewusst."

Dani Sordo, der am Vormittag auf Latvala und damit den letzten Podiumsplatz deutlich aufgeholt hatte, musste auf WP10 nach 3,9 Kilometern aufgrund eines technischen Defekts aufgeben. Platz vier erbte Elfyn Evans. Hinter ihm fand sich Thierry Neuville wieder, der trotz Staub im Auto weitere Positionen gutmachte. Er hatte am Freitag aufgrund eines Reifenschadens mehr als vier Minuten auf die Spitze verloren.

Weitere Probleme bei Ogier

Hinter Martin Prokop und Khalid Al Qassimi wird im Gesamtklassement auf Rang acht Sordo geführt, nachdem insgesamt zehn Minuten Strafe addiert wurden. Ob der Spanier am Sonntag erneut startet, ist noch unklar. Die Top-10 komplettieren die beiden WRC2-Piloten Abdulaziz Al-Kuwari und Diego Dominguez.

Sebastien Ogier widerfuhr auf seiner Aufholjagd nach dem technisch bedingten Aus am Freitag ein weiterer Rückschlag. Die Servolenkung des Franzosen quittierte den Dienst. Nachdem Ogier bereits ans Aufhören gedacht hatte, setzte er seine Fahrt schließlich fort und quälte sich mit schmerzenden Armen über die mehr als 40 Kilometer lange Prüfung. Bei Kilometer 32 ließ er seinen drei Minuten hinter ihm gestarteten Teamkollegen Andreas Mikkelsen passieren. Dieser hatte auf der Verbindungsetappe zur Prüfung einen Reifenschaden erlitten, fuhr nach dem Wechsel an der Vorderachse mit zwei harten Reifen und klagte über mangelnden Grip. Trotzdem gewann er die zehnte Prüfung.

Die Top-10 in der Übersicht:

1. Meeke (Citroen) 3:14:51.7 Stunden
2. Östberg (Citroen) +38.6 Sekunden
3. Latvala (Volkswagen) +1:03.7 Minuten
4. Evans (Ford) +2:24.6
5. Neuville (Hyundai) +4:51.0
6. Prokop (Ford) +5:39.0
7. Al Qassimi (Citroen) +10:34.3
8. Sordo (Hyundai) +11:14.9
9. Al-Kuwari (Ford, WRC2) +14:14.6
10. Dominguez (Ford, WRC2) +17:10.0