Sebastien Loeb muss den zweiten Tag der Rallye Monte Carlo unter Rally2-Reglement beginnen. Der Rekordweltmeister hatte sich auf der finalen Prüfung des Tages die hintere, linke Radaufhängung beschädigt und bereits auf der Prüfung rund sechs Minuten verloren. Nach der Ziellinie versuchten Loeb und sein Beifahrer Daniel Elena alles, um die defekte Radaufhängung für die anstehenden 70 Kilometer Verbindungsetappe zu stabilisieren - ohne Erfolg.

Sebastien Loeb ist auf Platz 15 zurückgefallen, Foto: Sutton
Sebastien Loeb ist auf Platz 15 zurückgefallen, Foto: Sutton

Der Citroen-Pilot musste seinen DS3 auf den Weg in den Service-Park abstellen und gilt somit als ausgeschieden. Da der Ausfall auf der letzten Prüfung passierte, werden Loeb nicht sieben Minuten Strafe, sondern sogar zehn Minuten auferlegt. Seine Prüfungszeit wird gestrichen. Als Referenzzeit wird stattdessen die Bestzeit der Prüfung verwendet und dieser zehn Minuten hinzuaddiert. Damit geht Loeb am Samstag als 15. mit 10:08 Minuten Rückstand auf Sebastien Ogier in die Rallye.

Reifendilemma und Kampfgeist

Loeb musste durch seine fehlende Platzierung in der WM-Wertung des Vorjahres die Prüfungen als 14. Pilot beginnen. Während er in einigen Prüfungen dadurch einen Vorteil hatte, kämpfte der neunfache Weltmeister am Nachmittag mit dem auf die Strecke getragenen Dreck der Konkurrenten. So sah er nur einen Ausweg: Eine komplett andere Reifenstrategie. Während Ogier auf vier Spike- und zwei superweiche Reifen setzte, wählte Loeb vier Winter- und zwei superweiche Reifen.

"Wir mussten es versuchen! Durch die vorherrschenden Bedingungen, mussten wir Druck machen, um nicht zu viel zu verlieren", schilderte Loeb. Zunächst mit Erfolg: Loeb setzte auf WP6 die Bestzeit und baute seine Führung aus. Nur eine Prüfung später aber der erste kleine Dämpfer: Loeb büßte einige Sekunden ein und drehte sich schließlich noch. Die Führung war weg.

Mit acht Sekunden Rückstand ging der Citroen-Pilot in die finale Prüfung und erlebte ein Debakel. "Ich bremste ein bisschen zu früh auf einer Eisplatte. Das Auto rutschte weit hinaus und traf einen Stein. Dadurch brach die Radaufhängung", erklärte der Franzose. Schon bei der folgenden Zwischenzeit fehlten Loeb mehr als eineinhalb Minuten zur Bestzeit, im Ziel schließlich über sechs Minuten.

"Wir mussten schnell fahren, denn die Situation und die wechselhaften Bedingungen waren nicht gerade ideal für uns", fügte der bis zu diesem Zeitpunkt Zweitplatzierte hinzu. "Die Straßen wurden unglaublich dreckig und wir mussten in Schlagdistanz bleiben. Aber wir haben nicht zu viel Druck gemacht - es ist nicht so, als wären wir bei unserem Abflug massive Risiken eingegangen.

Punkte für Citroen

Nun liegt sein Fokus auf ein paar Konstrukteurs-Punkten für Citroen. Die Mannschaft hatte ihn und Teamkollege Kris Meeke als Punktesammler für die Rallye Monte Carlo nominiert. Auf WP8 folgte für beide das aus und lediglich Mads Östberg - der bei dieser Rallye keine Punkte auf das Citroen-Konto beisteuern kann - ist noch innerhalb der Top-5. "Vielleicht können wir noch ein paar magere Punkte holen, aber es wird für Citroen kein großartiges Ergebnis sein und das tut mir leid", zeigte sich Loeb am Abend geknickt. "Ich werde selbst keine Punkte holen, aber ich brauche sie auch nicht. Wir werden morgen einfach fahren und genießen."