Sebastien Ogier liegt nach dem zweiten Tag der Rallye Großbritannien unangefochten an der Spitze. Der Volkswagen-Pilot ging bei schwierigen Bedingungen in Wales keine Risiken ein und verwaltete seinen Vorsprung von nun 58,1 Sekunden. Hinter dem Weltmeister kämpfen Mikko Hirvonen im Ford und Kris Meeke im Citroen und die Plätze zwei und drei.

Der Samstag zeigte sich von seiner ungemütlichen Seite. Bei rund 9 Grad und Bewölkung kämpften sich die Piloten durch die schlammigen Strecken. Die beiden finalen Prüfungen des Tages wurden sogar bei Dunkelheit bestritten. Der Führende Ogier kam am Samstag lediglich einmal unter die besten Vier, durch die Kämpfe hinter dem VW-Piloten schmolz sein Vorsprung aber nur minimal. "Von dem Moment an, als ich sah, dass Jari-Matti gestoppt hatte, änderte ich meinen Rhtythmus", erklärte Ogier am Abend. "Ich kann es mir leisten, ein bisschen abzusichern, aber der Weg ist immer noch lang. Das ist Wales und du musst konzentriert bleiben."

Mikko Hirvonen will bei seiner finalen Rallye nochmals auftrumpfen, Foto: Sutton
Mikko Hirvonen will bei seiner finalen Rallye nochmals auftrumpfen, Foto: Sutton

Duell zwischen Hirvonen und Meeke

Nach dem großen Zeitverlust von Jari-Matti Latvala entbrannte zwischen Hirvonen, Meeke und Mads Östberg ein Dreikampf um die zweite Position. Bereits vor dem Start in den Nachmittag wurde dieser auf einen Zweikampf reduziert, da Östberg zehn Sekunden Strafe aufgebrummt bekam, weil er eine Minute zu spät am Start der zwölften Prüfung stand.

Über den Nachmittag wechselten Hirvonen und Meeke immer wieder die Podestpositionen, holten jeweils eine Bestzeit und am Samstagabend trennen Hirvonen auf zwei und Meeke auf drei nun 3,4 Sekunden. "Es ist fantastisch, in diesem Zweikampf zu sein", freute sich Hirvonen, der in Wales seine letzte WRC-Rallye bestreitet. "Mads hatte Pech, aber es wird morgen noch interessant werden." Klar ist für den Finnen aber eines: Er will die Rallye-WM auf einem Höhepunkt verlassen - am besten auf Rang zwei. "Alles ist möglich. Es ist mein letzter Tag und ich habe nichts zu verlieren, also werde ich alles geben."

Östberg folgt mit 39,7 Sekunden Rückstand auf Citroen-Teamkollege Meeke. Nach seiner Strafe folgte auf WP17 zudem ein Reifenplatten, der weitere Zeit kostete. Der Norweger rutschte von Platz zwei bis auf den vierten Rang nach hinten und hat nun Thierry Neuville direkt hinter sich. Dem Belgier im Hyundai fehlen lediglich 3,3 Sekunden auf Rang vier, obwohl er auf den Prüfungen in der Dunkelheit mit seinen Scheinwerfern zu kämpfen hatte. "Es war mein eigener Fehler", schilderte Neuville. "Auf der vorherigen Prüfung lenkte ich vor einem Heuballen scharf ein und bedachte nicht, dass die Scheinwerferleiste an der Front heraussteht", erklärte er. Das Problem konnte behoben werden und Neuville beschrieb die Sicht als in Ordnung.

Latvala gewinnt Selbstvertrauen zurück

Latvala war in der Lage, die letzte Prüfung des Tages für sich zu entscheiden und liegt aktuell auf dem achten Rang - 54,8 Sekunden hinter Elfyn Evans und Ott Tanak im Ford. Der Finne gab offen zu, dass er nach seinem Ausrutscher und dem großen Zeitverlust am Vormittag etwas die Motivation verloren hatte und sich erst wieder zurückkämpfen musste. "Ich habe es jetzt genossen und bin wieder in der richtigen Stimmung. Alles was ich morgen noch tun kann, ist ein gutes Gefühl für diese Rallye zu bekommen."

Robert Kubica beendete den Tag ohne Fehler auf Rang 12, Foto: Sutton
Robert Kubica beendete den Tag ohne Fehler auf Rang 12, Foto: Sutton

Hinter dem Finnen komplettieren Henning Solberg im Ford und Markenkollege Martin Prokop die Top-10. Robert Kubica liegt weiterhin auf dem zwölften Rang und hatte vor allem auf den beiden Nachtprüfungen zu kämpfen. "Es war schwierig", schilderte der Pole. "Nachts auf Asphalt zu fahren ist okay, aber wenn du auf Schotter seitwärts fährst, leuchten die Lichter in eine komplett andere Richtung, als ich das möchte." Insgesamt zeigte sich der Ford-Pilot aber sehr zufrieden, einen schwierigen Tag ohne Probleme überstanden zu haben, wenngleich er teilweise große Schwierigkeiten hatte, das Griplevel richtig einzuschätzen.