Sebastien Ogier liegt nach dem Samstagvormittag in Großbritannien komfortabel an der Spitze. Der Volkswagen-Pilot hat 1:10.1 Minuten Vorsprung auf seinen neuen Verfolger Mads Östberg im Citroen. Das Podest komplettiert aktuell Mikko Hirvonen im Ford. Jari-Matti Latvala verlor nach einem Ausrutscher mehr als drei Minuten und fiel auf den zehnten Rang zurück.

Sebastien Ogier geht keine Risiken ein, Foto: Sutton
Sebastien Ogier geht keine Risiken ein, Foto: Sutton

Ogier ohne Druck

Ogier ließ es am Samstag ruhig angehen. Der Weltmeister beendete die Prüfungen als Achter, Fünfter, Zehnter, Neunter und Dreizehnter und verwaltete bei schwierigen Bedingungen seinen Vorsprung. "Das ist nicht die leichtete Rallye, um zu kontrollieren, aber jetzt ist es besser und entspannter für uns", schilderte Ogier. "Ich versuche so sauber wie möglich zu fahren."

Bereits nach der ersten Prüfung der zweiten Etappe wurde aus dem Duell um den Sieg ein Soloschauspiel. Jari-Matti Latvala würgte auf sehr rutschiger Straße gegen Ende von WP9 den Motor ab. Zwar versuchte der VW-Pilot noch, vor der Kurve seinen Motor wieder zu starten, das misslang allerdings und so rutschte der Polo mit dem Heck voran eine Böschung hinunter. Erst nach drei Minuten kam Latvala mit Hilfe der Zuschauer wieder auf die Strecke zurück und kämpft nun mit seinem beschädigten Polo. "Ohne den Heckspoiler ist das Auto sehr nervös zu fahren", schilderte er. Hinzu kam auf der letzten Prüfung des Vormittags noch ein gebrochener Stoßdämpfer rechts. "In Kombination macht es das wirklich schwierig zu fahren."

Kampf um Platz zwei

Ogier ist zwar bereits mehr als 1:10 Minuten enteilt, dahinter ist um die verbliebenen Podestplätze aber ein harter Kampf entbrannt. Hirvonen hielt bis zur zwölften Prüfung den zweiten Platz. Auf WP13 rutschte er aber ins Sandwich der beiden Citroen-Piloten Mads Östberg und Kris Meeke. Die drei Piloten trennen jeweils 0,7 Sekunden. "Es ist ein wirklich großartiger Kampf", freute sich Hirvonen, der mit einigen Fehlern am Vormittag haderte. "Aber immerhin bin ich noch hier und wir werden darum kämpfen." Nur 22,7 Sekunden hinter Hirvonen rechnet sich auch Hyundai-Pilot Thierry Neuville noch Chancen auf einen Podestplatz aus.

Die fliegenden Norweger

Auf der finalen Prüfung des Samstagvormittags gab es eine kleine Überraschung: Henning Solberg im Ford setzte die Bestzeit. Damit schob sich der Norweger im privat eingesetzten Ford Fiesta RS WRC bis auf den achten Rang nach vorne. Auf die vor ihm liegenden Marken-Kollegen Ott Tänak und Elfyn Evans fehlen ihm noch 12,4 respektive 53,4 Sekunden.

Alle anderen Bestzeiten des Tages gingen an Volkswagen-Pilot Andreas Mikkelsen. Der Norweger musste nach seinem Ausfall am Freitag den Tag unter Rally2 beginnen und setzte insgesamt vier Bestzeiten. Mit 32:06.0 Sekunden Rückstand rangiert er auf dem 25. Rang.