Jari-Matti Latvala hat zum dritten Mal in seiner Karriere die Rallye Schweden gewonnen. Der Volkswagen-Pilot lag im Ziel 53.6 Sekunden vor seinem Teamkollegen Andreas Mikkelsen. Das Podest wurde von Mads Östberg im Citroen komplettiert.

Latvala galt von Beginn an als einer der Favoriten, allerdings musste der Finne bis zum dritten Tag der Rallye warten, bis er tatsächlich in Führung ging. Lange Zeit kämpfte Latvala gegen seinen Teamkollegen Mikkelsen, bis ihm ein Fehler des Norwegers am finalen Tag den entscheidenden Vorsprung bescherte. "Dieser Sieg ist wirklich etwas Besonderes. Mein letzter Erfolg liegt lange zurück. Nun habe ich wieder das Selbstvertrauen, dass ich auch Highspeed-Rallyes gewinnen kann", strahlte der Finne. Mit seinem Sieg übernahm Latvala zum ersten Mal in seiner Karriere die Führung in der Weltmeisterschaft.

Obwohl es nicht zum großen Triumph reichte, war auch Mikkelsen vor Freude kaum zu bremsen. Der Norweger führte zum ersten Mal in seiner Karriere eine Rallye an und holte sein Premieren-Podest in der WRC. "Das ist absolut fantastisch und unglaublich", jubelte Mikkelsen, der insgesamt vier Bestzeiten einfuhr. "Ich hatte wirklich auf ein derartiges Ergebnis bei meinem Heimevent gehofft und nun zum ersten Mal auf dem Podest zu stehen, ist mehr, als ich jemals zu träumen gewagt hätte."

Mads Östberg gewann zum ersten Mal eine Power Stage, Foto: Citroen
Mads Östberg gewann zum ersten Mal eine Power Stage, Foto: Citroen

Sein Landsmann Östberg hat mit Rang drei ebenfalls etwas zu feiern. Der Citroen-Pilot gewöhnte sich über das Wochenende immer mehr an seinen DS3 WRC, passte seinen Fahrstil an und steht zum vierten Mal in Folge auf dem Podest in Schweden. "Die Rallye war wirklich großartig für mich und ich freue mich sehr, Dritter zu sein", erklärte der Norweger,der sich zudem drei Punkte in der Power Stage holte.

Weniger glücklich beendete Mikko Hirvonen die Rallye auf Rang vier. Der M-Sport-Pilot galt als einer der Favoriten, kam aber nie richtig in Fahrt. Ganz im Gegenteil zu seinem Teamkollegen Ott Tänak. Der Este kehrte nach einem Jahr Abstinenz zurück, holte eine WP-Bestzeit und landete sensationell auf Rang fünf - und damit vor Weltmeister Sebastien Ogier. Der Volkswagen-Pilot lag lange in Führung, bis er am dritten Tag in einer Schneebank steckenblieb und auf Zwischenrang 20 abrutschte. Mit insgesamt zehn Bestzeiten kämpfte sich Ogier noch bis auf Rang sechs nach vorne. "Nach unserem Fehler war das eine perfekte Rallye", fand er noch Positives. Die Top-10 wurden von den Ford-Piloten Henning Solberg, Pontus Tidemand, Craig Breen und Kris Meeke im Citroen komplettiert.

Herausforderung Wetter

Robert Kubica war mehr neben als auf der Strecke unterwegs, Foto: Sutton
Robert Kubica war mehr neben als auf der Strecke unterwegs, Foto: Sutton

Normalerweise ist die Rallye Schweden für dicke Schneeschichten bekannt. 2014 zeigte sich aber eher der Schotter, denn die ohnehin nur dünn verschneiten Straßen wurden durch teils heftige Regenfälle immer mehr aufgeweicht. Teilweise sprachen die Fahrer von beinahe völlig zerstörten Strecken. Dennoch genügten die vorhandenen Schneebänke, um einige Piloten nach Fahrfehlern teils minutenlang festzuhalten. Das galt im Besonderen für Robert Kubica, der drei Mal von der Strecke abkam und am Ende auf Rang 24 landete.

Erneut frustrierend verlief die Rallye für Neueinsteiger Hyundai. Wie bereits in Monte Carlo schieden auch in Schweden sowohl Thierry Neuville als auch der zweite Pilot - in diesem Fall Juho Hänninen - vorzeitig aus. Unter Rally2-Reglement setzte das Team beide i20 am finalen Tag wieder ein, nach einem zusätzlichen Reifenschaden bei Neuville waren mehr als die Ränge 28 und 19 nicht möglich.