Der werksseitige Einstieg von VW ist mit hohen Erwartungen verbunden. Zum einen, weil Sebastien Ogier und Andreas Mikkelsen bereits im Skoda Fabia S2000 überzeugen konnten. Zuletzt fuhren sie bei der Rallye Italien auf die Ränge fünf und sieben. Zum anderen bricht mit dem werksseitigen Rückzug Fords aus der WRC möglicherweise ein wichtiger Konkurrent für die dominierenden Citroens weg, weil nicht klar ist, wie sich beispielsweise die M-Sport-Truppe in der kommenden Saison schlagen wird. Alle Augen sind somit auf VW gerichtet, doch Motorsportchef Jost Capito bremst die Euphorie.

Erst bei der Rallye Portugal, dem vierten Lauf der Saison 2013, werde man genau sehen können, wie wettbewerbsfähig der Polo R WRC ist, meinte er und betonte zudem, dass man von vergangenen Erfolgen der Wolfsburger nicht auf die Performance in der WRC schließen könne. "Ok, wir haben die Rally Dakar sehr erfolgreich absolviert, aber das war nur ein Event", erklärte er WRC Live. "Nun müssen wir bei 13 Events Technik, Design und Rennen fahren gleichzeitig im Griff haben. Wir fangen bei null an, nichts wurde von Volkswagen ausgegliedert, also müssen wir alles lernen und unsere Fehler können wir nicht verbergen", betonte er.

Nichtsdestotrotz will Volkswagen in der Premierensaison als Werksteam nicht bloß dabei sein, sondern hat sich bereits konkrete Ziele gesetzt. "In der zweiten Hälfte der Saison wollen wir aufs Podium, aber nicht durch reines Glück", verdeutlichte Capito. Eine hervorragende Ausgangslage hat Volkswagen mit der Verpflichtung von Jari-Matti Latvala neben Sebastien Ogier geschaffen. Der Finne verfügt über reichlich Erfahrung im Rallyesport und ist zudem sehr schnell. Allerdings wird er seine Fehlerquote deutlich senken müssen. Neben den beiden Top-Piloten könnte Nachwuchspilot Andreas Mikkelsen verpflichtet werden. Capito deutete an, dass die Wolfsburger planen, ab der Rallye Portugal Mitte April einen dritten Boliden einzusetzen.