Mads Östberg konnte am Sonntagabend in Portugal seinen ersten Sieg in der WRC feiern, da der eigentliche Gewinner Mikko Hirvonen aufgrund technischer Unstimmigkeiten disqualifiziert wurde. Doch das war nicht die Art und Weise, wie sich der Norweger seinen ersten Triumph vorgestellt hat.

"Um ehrlich zu sein, das fühlt sich nicht wesentlich anders an als Zweiter zu sein", gestand der 24-Jährige. Das hätte nichts mit dem Resultat an sich zu tun, sondern nur mit der Weise, wie es zustande kam. "Wenn ich die Rallye gleich gewonnen hätte, dann wäre es eine riesige Sache gewesen, aber weil es auf diesem Weg passierte, fühlt es sich nicht gleich an. Es ist ein Sieg in der WRC, aber es war nicht die Art und Weise, wie ich den ersten erreichen wollte - es fühlt sich sicherlich ein bisschen komisch an."

Eines hat dieses Ereignis in Östberg aber doch bewirkt: er will jetzt unbedingt seinen ersten richtigen Sieg einfahren. "Ich jage immer noch nach meinem ersten richtigen und das wird etwas Besonderes sein, wenn ich zum ersten Mal oben auf dem Podest stehe", zeigte Östberg auf. Denn in Portugal fand die Disqualifikation erst nach der Siegerehrung statt und so stand er nur auf dem zweiten Treppchen. "Ich werde dafür kämpfen."

Mads Östberg und Mikko Hirvonen verstehen sich sehr gut, Foto: Sutton
Mads Östberg und Mikko Hirvonen verstehen sich sehr gut, Foto: Sutton

Besonders leid tat Östberg die Situation für den eigentlichen Sieger Hirvonen. "Ich rief ihn am Abend an und wir sprachen darüber", schilderte der Ford-Pilot. "Er ist der Meinung, er hat seinen Job ja erledigt und mir tut es einfach leid für ihn."

Hirvonen hätte ihm dennoch zu seinem Sieg gratuliert. "Er sagte mir, es ist, wie es eben ist und meinte: 'Es ist jetzt dein Sieg und du hast ihn verdient." Östberg zeigte sich über diese Geste sehr erleichtert und gestand, dass es ihm dadurch leichter gemacht wurde, die Situation zu akzeptieren. "Es ist, wie es ist: der Citroen war nicht legal und sie bekommen die Strafe dafür."

Dieser Sieg ist für den Norweger aber in einer anderen Hinsicht mehr als wichtig. Denn wie schon 2011 hat er auch in diesem Jahr mit der Finanzierung seines Teams zu kämpfen. Sein Plan war auf das gleiche Budget ausgelegt wie in der letzten Saison, doch durch einige Veränderungen seitens der FIA wird es nun knapp. "Argentinien wird 20 Prozent unseres Budgets beanspruchen und das macht es für den Rest der Saison schwierig", machte Östberg keinen Hehl aus seiner Situation. Nun muss er weitere finanzielle Mittel auftreiben und hoffen, dass sein Sieg bei der Sponsorensuche helfen wird.