Der scheidende Volkswagen-Motorsportchef Kris Nissen machte sich in Portugal ein Bild von der Arbeit seines Teams. Dabei sprach er auch von der Entwicklung des Polo R WRC, der ab kommendem Jahr in der WRC mitkämpfen soll. Die Vorzeichen stehen gut. "Wir sind sehr zufrieden und aktuell etwas vor dem Plan", freute sich Nissen.

Der Bolide, der ab 2013 unter anderem von Sebastien Ogier zu Siegen geführt werden soll, wurde bereits auf allen Untergründen getestet. "Bisher hatten wir drei Sessions: Norwegen und Schweden auf Schnee, Schotter im Süden Spaniens - welcher wirklich sehr rau war, ein bisschen wie eine Mini-Dakar, und auch ein Asphalt-Test in Spanien", fasste der Motorsportchef zusammen.

Zu den bisher 4000 absolvierten Kilometern werden in der kommenden Woche noch mehr hinzukommen, denn die Mannschaft bleibt in Portugal und wird dort mit den Performace-Tests beginnen, nachdem eine gute Zuverlässigkeit hergestellt ist. "Ich sage nicht, dass wir bereit sind, um die Rallyes zu entern und um den Sieg zu kämpfen, aber wir sind im Soll."

Bis VW eingreifen kann, wird es laut Nissen aber auf jeden Fall nicht langweilig in der WRC. "Ich denke, es wird in diesem Jahr einen sehr harter Kampf um die Weltmeisterschaft werden", prophezeite er gegenüber der offiziellen Homepage der WRC.

Wenn seine Mannschaft dann eingreifen wird, ist Nissen aber nicht mehr als Motorsportchef tätig. Über seine Pläne konnte der Däne noch keine Auskunft gehen. Feststeht aber, dass er im Volkswagenkonzern bleiben möchte. Seinen Nachfolger Jost Capito empfindet er aber als die richtige Wahl: "Er ist nicht zu alt, nicht zu jung und er hat eine Menge Erfahrung mit Motorsport auf diesem Level", lobte Nissen seinen Nachfolger.

Ab Mai wird er Capito einarbeiten und dieser wird dann ab Juli die Belange alleine führen. "Aber sollte er Rat oder Hilfe brauchen, werde ich immer da sein", erklärte der Motorsportchef, der gestand, er hätte einfach auf seinen Körper gehört, der ihm sagte, es sei nun der perfekte Zeitpunkt zu gehen. Nissen wird sich nun zuerst etwas Zeit für sich und seine Familie nehmen.