Die Rallye Schweden, die vom 9. bis zum 12. Februar steigt, ist das einzige Event 2012, das sich als wirkliche Schnee-Rallye bezeichnen kann. Durch diese klare Charakterisierung wird es rund um Karlstad, wo das Zentrum der Rallye sein wird, nicht die Vielzahl an Fehlentscheidungen in Bezug auf die Reifen geben, wie dies noch in Monte Carlo der Fall war. Ob Sebastien Loeb allerdings seinen perfekten Start in Eis und Schnee wiederholen kann, bleibt fraglich.

Der Weltmeister und seine Mitstreiter werden insgesamt 360 gewertete Kilometer absolvieren und abends in den Servicepark zurückkehren, der erneut auf dem Flughafen Hagfors aufgebaut wird. Diesen findet man ca. 300 Kilometer westlich von Stockholm. Besonders ist allerdings, dass es zur norwegischen Hauptstadt Oslo lediglich rund 250 Kilometer zu absolvieren gilt.

Mikko Hirvonen konnte zwei Mal in Schweden siegen, Foto: Sutton
Mikko Hirvonen konnte zwei Mal in Schweden siegen, Foto: Sutton

Tatsächlich wird der Großteil des ersten Tages der 'Rallye Schweden' im Nachbarland Norwegen stattfinden. Damit bekommt das Land, das bis 2009 selbst Ausrichter eines WM-Laufes war, wenigstens die Möglichkeit, die Boliden kurz zu betrachten. Sowohl am Donnerstagabend als auch einen Tag später können die schwedischen Fans sich noch auf ein kurzes Superspecial auf dem Flughafengelände freuen.

Ansonsten wird es für die Zuseher kein wirklich entspanntes Vergnügen, denn die Temperaturen können bis auf -25 Grad Celsius sinken. Das schreckt allerdings die wenigsten ab, gilt es doch zu beobachten, wie die Piloten ihre WRCs mit Höchstgeschwindigkeiten durch den Schnee peitschen. Helfen werden dabei die Michelin-Spikes, die sich durch den Schnee in die darunterliegende Eisschicht rammen und für Grip sorgen. Doch während der erste Pilot noch mit losem Schnee kämpfen muss, bieten sich den darauffolgenden Startern Probleme durch entstandene Spurrillen.

Am Samstag gibt es dann noch ein besonderes Highlight: die Prüfung Vargasen. Die 24,63 Kilometer lange Stage beinhaltet den Colin's Crest-Sprung, in Gedenken an Colin McRae. Zum Abschluss könnte auch die Powerstage noch für Überraschgen sorgen, die mit 15,42 Kilometern eine der längsten der Saison ist.

Sebastien Loeb konnte 2011 in Schweden nur den sechsten Platz erreichen, Foto: Citroen
Sebastien Loeb konnte 2011 in Schweden nur den sechsten Platz erreichen, Foto: Citroen

Wer am Ende die schnellste Zeit haben wird, steht in den Sternen. Die letzten beiden Auftritte konnte Mikko Hirvonen für sich entscheiden. Doch 2012 bestreitet er diese Rallye im Citroen, den er noch nie auf Schnee gefahren hat. Seinen Teamkollegen Sebastien Loeb sollte man natürlich immer auf der Rechnung haben, doch auch dem achtfachen Weltmeister gelang erst ein Sieg rund um Karlstad.

Traditionell zeigen sich in Schweden die Skandinavier stark, die mit Eis und Schnee aufgewachsen sind. Gespannt darf auf Jari-Matti Latvala geblickt werden, der 2008 in Schweden siegte, aber vielleicht noch an seinem frühen Aus in Monte Carlo zu knabbern hat. Auch Petter Solberg, der 2005 dort gewann, zählt zu den Sieganwärtern, da er nun erstmals seit Jahren wieder ein Werksteam im Rücken hat. Besonders gespannt kann auf das Abschneiden von Dani Sordo gewartet werden, denn der Mini feiert Schneepremiere. Der Vorjahreszweite Mads Östberg kann zudem zum Kreis der Favoriten gezählt werden.