Sebastien Loeb tritt in Großbritannien mit dem Ziel an, seinen achten Weltmeistertitel in Folge zu gewinnen. Um seinen ersten Platz in der Meisterschaft zu behalten, reichen dem Citroen-Piloten allerdings der zweite Platz in der Rallye, sowie der zweiten Platz in der Powerstage – immer vorausgesetzt, Mikko Hirvonen würde aus beiden Duellen als Sieger hervorgehen. Ähnlich war die Situation bereits 2009, wie sich Loeb erinnert: "Wir starteten die Rallye Großbritannien Kopf an Kopf mit Mikko Hirvonen und wer immer vor dem anderen ins Ziel fuhr, war Weltmeister."

Dementsprechend sei es deutlich weniger stressig, zu versuchen, den Titel bereits vor dem Saisonfinale zu gewinnen, wie es dem Citroen-Piloten unter anderem auch 2010 gelang, als er bei der Rallye Frankreich alles klar machte. "Du kannst dir im Falle eines Problems immer wieder selbst sagen, es wird andere Punkte zu gewinnen geben. Diesmal heißt es: jetzt oder nie", zeigte Loeb auf, der den zusätzlichen Druck ignorieren will.

Denn trotz acht Punkten Vorsprung spürt der siebenfache Weltmeister Hirvonens Atem. "Mit sieben Punkten Abstand zwischen dem Sieg und dem zweiten Platz und drei Punkten für die Bestzeit in der Powerstage, ist es keine sehr angenehme Situation", gab der Franzose ehrlich zu. Dabei ist sein Ziel nicht, um jeden Preis zu gewinnen, sondern sich am Ford-Konkurrenten zu orientieren. "Es ist für mich egal, ob Ogier, Solberg oder Latvala in Führung liegen, sofern ich vor meinem Rivalen bin."

Sebastien Ogier, der durch sein Aus in Spanien endgültig alle Chancen auf den Titel verlor, kann nun ohne Druck fahren, da der Konstrukteurstitel für Citroen bereits in trockenen Tüchern ist. "Auf das Podium zu fahren wäre ein gutes Ergebnis für mich", erklärte der 27-Jährige, der sich nicht in der Rolle sieht, seinem Teamkollegen in der Meisterschaft zu helfen. "Seb ist entschlossen, der Herr seines eigenen Schicksals zu werden, indem er die Rallye vor Mikko beendet." Dennoch würde er, sofern es die Situation erfordert, alles tun, um Loeb zu helfen, den Titel zu gewinnen.

Teamchef Olivier Quesnel zeigte sich erfreut, in Spanien, mit dem Sieg des Konstrukteurstitels, bereits das erste Ziel erreicht zu haben. Nun würde Citroen in Wales vor der nächsten Hürde stehen. "Es wird nicht leicht werden, da Mikko Hirvonen auf dieser Art von Untergrund besonders schnell ist", äußerte sich Quesnel besorgt. Dennoch glaubt er an den siebenfachen Weltmeister. "Wir gehen das Event mit Ruhe, Entschlossenheit, Gelassenheit und Bescheidenheit an. Loeb und Elena sind nie so stark, wie wenn sie mit derartig extremem Druck konfrontiert sind."