Nach zahlreichen Komplikationen konnte der vierte Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft in Jordanien über die Bühne gebracht werden. Allerdings nur an zwei, anstatt ursprünglich geplant drei Tagen. Wenngleich das Podest der verkürzten Rallye zu zwei Dritteln aus Citroen-Piloten bestand, hat Citroen-Teamchef Olivier Quesnel kein Bedürfnis nochmals in den Mittleren Osten zu reisen. "Ich muss gestehen, dass ich nicht traurig darüber wäre, nicht nach Jordanien zurückzukommen", fiel seine Meinung deutlich aus.

Zuschauermangel

Zwar seien die Prüfungen in Ordnung gewesen, doch das sei nicht genug. "Es gibt nicht wirklich genug Leute", beklagte Quesnel die fehlenden Zuschauer. Aus demselben Grund freut sich der Citroen-Teamchef auch nicht auf die Premiere in Abu Dhabi, die 2012 steigen wird. Dort sei zwar ohne Zweifel das nötige Geld vorhanden, aber "ich bin mir ziemlich sicher, wir werden dort auch nicht zu viele Leute haben", prognostizierte er.

Allerdings bleibt den Teams schier keine andere Wahl, als sich den Plänen der Verantwortlichen zu unterwerfen, wie Quesnel argumentiert: "Die FIA möchte eine Runde im Mittleren Osten haben, daher müssen wir es machen." Wenngleich er diese Rallyes nicht als wichtig erachtet, bedeutete der Transport des notwendigen Equipments einen hohen finanziellen Aufwand.

Verhextes Schiff?

Denn die Teams beschlossen die Kosten für ein Transportschiff von Triest nach Haifa selbst zu übernehmen. Diese Überfahrt, die durch Motorschäden und einen Sturm zusätzlich behindert wurde, kostete die Teams rund 500.000 Pfund. Ironischerweise wurde mit diesen Summen genau das gleiche Schiff bezahlt, dass bereits 2006 bei der Rallye Zypern dafür sorgte, dass der Auftakt um einen Tag verschoben werden musste.

Der Transport traf auch Malcom Wilson, den Ford-Teamchef, nicht zu knapp. "Ich würde sagen, es hat uns, zusätzlich zum normalen Aufwand, rund 230.000 Pfund gekostet, aber was hätten wir tun sollen", zeigte sich auch Wilson ratlos. Allerdings relativieren sich die Zahlen, wenn man bedenkt, dass die Autos per Luftfracht aus Portugal nach Jordanien kamen, was auch der Brite eingestand. "Aber wir mussten es tun, um den Jungs die bestmögliche Chance für die Vorbereitung der Autos zu geben." Wenngleich Wilson nicht glücklich über diese zusätzlichen Ausgaben war, fand er dennoch Positives: "Ich denke nicht, dass es eine deutlichere Demonstration unseres Engagements für diesen Sport gibt."