Keine Rallye endet, ohne häufig gehört zu haben, es war schwierig, da ich der Erste auf der Strecke war. Diese Tatsache beinhaltet den Nachteil, als Kehrmaschine für die folgenden Piloten zu dienen, was, laut Citroen-Teamchef Olivier Quesnel, schon im Voraus alle Siegchancen zerstört. "Wir wussten vom Start weg, dass Mikko [Hirvonen] und Sebastien [Loeb] diese Rallye nicht gewinnen können", gab Quesnel in Bezug auf die Rallye Jordanien zu bedenken, bei welcher Hirvonen und Loeb als Erster, respektive Zweiter, den ersten Tag eröffneten.

Olivier Quesnel will, dass die Regeln in der WRC geändert werden, Foto: Citroen
Olivier Quesnel will, dass die Regeln in der WRC geändert werden, Foto: Citroen

Bedingungen angleichen

Aktuell muss der Erste der Weltmeisterschaft auch den ersten Tag der Rallye eröffnen. Am zweiten und dritten Tag wird in der Reihenfolge der Ergebnisse der bisherigen Rallye gefahren. Doch diese Regelung existiert erst seit Beginn der Saison 2008. Zuvor wurden nach dem ersten Tag die Top-15 umgekehrt, wodurch der Führende bessere Karten hatte. Da dies heute nicht mehr der Fall ist, wird der Freitag oft taktisch angegangen, um nicht in der führenden Position in den Samstag starten zu müssen. Doch diese Taktikspielchen stören Quesnel weniger, als etwas anderes: "Wenn wir das nicht verändern, können wir nicht herausfinden, wer der schnellste Fahrer ist, da die Bedingungen nicht für jeden gleich sind."

Änderung der Änderung?

Nach anscheinend vielen Beschwerden der Teams, beginnt nun auch die FIA sich Gedanken zu machen. "Es gibt, wie immer, starke Gefühle in dieser Sache und wir werden uns das genau ansehen", erklärte ein Sprecher der FIA gegenüber Autosport. Tatsächlich könnten die Regularien noch vor der nächsten Rallye in Sardinien, die Anfang Mai stattfindet, geändert werden, was schon öfter geschah. Aber die FIA möchte hierbei nichts überstürzen. "Wir müssen alle Aspekte sorgfältig berücksichtigen und wir würden gerne die Zustimmung der Teams haben, bevor wir die Änderungen vornehmen", fügte der Sprecher noch hinzu.

Wilson gegen Umkehrung

Doch genau damit könnte es ein Problem geben. Denn nicht alle sind gegen die Startregeln. "Schaut euch den Kampf in Jordanien an", machte Ford-Teamchef Malcolm Wilson deutlich. "Schaut auf alle Rallyes dieser Saison: fünf Fahrer hatten die Chance in Schweden zu gewinnen und dann, in Jordanien, der engste je dagewesene Zieleinlauf, das ist wegen der Regeln." Ob Wilson allerdings wirklich an der Spannung während der Events interessiert ist, oder sich durch die aktuelle Version einen Vorteil für sein Team verspricht, kann nicht gesagt werden. "Wir sehen im Moment so unglaublich spannenden Sport und wenn wir dazu zurückkehren, die Reihefolge wieder umzukehren, könnten wir wieder einige ziemlich vorhersehbare Resultate haben."