Gut ein Monat ist seit der Rallye Portugal vergangen, bei der Sébastien Ogier sensationell seinen ersten WRC-Sieg feiern konnte und Citroen Speerspitze Sébastien Loeb um 7,9 Sekunden auf Rang zwei verwies. Mittlerweile steht nun fest, dass Ogier bei den ausstehenden drei Schotterrallyes in dieser Saison sogar ins Werksteam aufrücken, während Daniel Sordo dann seinen Platz im Citroen Junior Team einnehmen wird. Die Euphorie ist also groß beim derzeit nicht weniger als Zweitplatzierten in der WM.

Für die Rallye Bulgarien werden die Karten nun dennoch neu gemischt. So darf nicht vergessen werden, dass Ogier immer noch erst seine zweite WRC-Saison bestreitet und gerade auf Asphalt in der Vergangenheit noch einen etwas größeren Rückstand auf die Spitze zu verzeichnen hatte. Das wurde auch bei der Rallye Lanterna deutlich, bei der sich der 26-Jährige ein ungewohnt enges Duell mit Teamkollege, WRC-Neuling, aber eben auch Rundstreckenspezialist Kimi Räkkönen lieferte, nachdem er anfangs einige Zeit mit einer falschen Reifenwahl verloren hatte.

So klang Ogiers Einschätzung vor der Rallye Bulgarien weniger zurückhaltend als vielmehr realistisch. In seiner Hoffnung auf eine weitere Podestplatzierung klang dann aber bereits wieder der Optimismus der vergangen Erfolge mit: "Die Rallye Lanterna war etwas ganz Anderes, aber es ist gut für das Selbstvertrauen. Die Rallye Bulgarien wird neu für jeden sein, so dass unser Nachteil geringer ausfallen sollte, auch wenn uns insgesamt natürlich trotzdem ein wenig Erfahrung fehlen wird. Dem Aufschrieb wird wieder eine besondere Roll zukommen, da viele Kurven verdeckt sein sollen. Die zweite Saisonhälfte könnte insgesamt für uns etwas schwieriger werden. Das Ziel bei dieser ersten Asphaltrallyes des Jahres wird es sein, Erfahrung zu sammeln, den Spitzenleuten näher zu kommen und dabei zu hoffen, dass wir um das Podest kämpfen können."