Sébastien Bourdais und Action Express Racing haben die Ford-Fraktion auf der Zeitenjagd zum 12-Stunden-Rennen von Sebring überrumpelt. Nach vier Trainingsbestmarken schienen die Flitzer mit dem blauen Oval die besten Karten auf die Pole zu haben, doch Bourdais auf Corvette fuhr offenbar unbeeindruckt dessen der Konkurrenz davon. Die Klasserunde des Franzosen dauerte nur 1:51,917 Minuten.

Bourdais hatte beim Testen in Sebring seine Stärke in dem Daytona-Prototyp mit der Nummer 5 bereits unter Beweis gestellt, gewissermaßen überließ er der Gegnerschaft daher die offiziellen Übungseinheiten zum Rennen und schlug erst in der Qualifikation wieder zu. Vollkommen überraschend gestaltete sich jedoch die Reihenfolge hinter dem schnellsten Mann: Gleich drei LMP2-Autos kamen vor dem ersten Riley-Ford zu liegen.

Olivier Pla, der dem Morgan der Oak-Equipe zur zweiten Position verhalf, war gar lediglich 0,169 langsamer als sein Landsmann an der Spitze. Erst zu Rang drei ergab sich eine kleine Lücke. Hier rangierte die Wayne-Taylor-Corvette respektive Ricky Taylor mit einer Runde von 1:52,544 Minuten. Knapp dahinter platzierten sich die LMP2-Schützlinge Ryan Dalziel auf Honda (Extreme Speed Motorsports) und Klaus Graf auf Oreca (Pickett Racing).

BMW und Corvette im Porsche-Sandwich

Nach dezenten Rundenzeiten in den Trainings holte Porsche in der GTLM-Qualifikation den Hammer raus. Michael Christensen nutzte seine Michelin-Pneus geradezu optimal, weshalb er für seinen besten Umlauf gerade einmal 1:58,933 Minuten benötigte. Die Schwaben untermauerten damit ihre Leistungsfähigkeit auf der Sebring-Strecke, welche sie bereits während der offiziellen Probefahrten zum Rennen im Februar aufblitzen ließen.

Die ersten beiden Verfolgerpositionen schnappte sich die BMW-Truppe. Beide Z4-Boliden konnten sich im Vergleich zu den vorausgegangenen Sitzungen noch einmal steigern. Dirk Müller (0,091 Sekunden zurück) und Bill Auberlen (0,161 Sekunden zurück) stachen damit die Corvette-Brummer aus, welche die besten Fünf komplettierten. Der erste Ferrari (Risi Competizione) landete hinter dem zweiten Porsche 911 RSR an siebenter Stelle.

Den vordersten Startplatz in der GTD-Kategorie holte indes Dane Cameron im BMW-Coupé des Teams Turner Motorsport. Der junge US-Boy lieferte eine blitzsaubere Runde ab und schob sich so vor Porsche-Pilot Leh Keen (Alex Job Racing), der letzten Endes nur zehn Tausendstelsekunden langsamer unterwegs war. Hinter Keen landete GT-Tausendsassa Jeroen Bleekemolen in der brandneuen SRT Viper GT3-R (0,053 Sekunden zurück).

Das große Rennen in Sebring, Ausgabe Nummer 62 des zwölfstündigen Schlagers, wird am morgigen Samstagnachmittag um 15.15 Uhr unserer Zeit gestartet werden. Im Übrigen werden die Macher der neuen United SportsCar Championship das Spektakel für Fans rund um den Globus live im Internet übertragen. Nähere Informationen hierzu sind auf der Website der veranstaltenden International Motor Sports Association zu finden.