Nur zwei Tage Pause gab es für Stefan Bradl nach seinem zumindest vorerst letzten MotoGP-Rennen am Sonntag in Valencia. Denn schon am Mittwoch saß er im Motorland Aragon erstmals auf seinem neuen Arbeitsgerät, dem Fireblade-Superbike von Honda. Bradl und Teamkollege Hayden fuhren allerdings noch die 2016er-Version der Maschine, das neue Bike für 2017 soll erst im Januar fertig werden.

Für ein erstes Kennenlernen mit den Gegebenheiten in der Superbike-WM sind die Tests am Mittwoch und Donnerstag aber allemal gut. "Ich bin ganz gut zurechtgekommen und alles ist so weit nach Plan gelaufen", freute sich Bradl nach 60 Runden am ersten Tag. "Es war gut, das Motorrad kennenzulernen, vor allem die Unterschiede bei Reifen und Bremsen. Ich muss meinen Fahrstil doch umstellen, konnte das heute aber schon ein wenig in die Wege leiten. Bis ich es wirklich verfeinert habe, wird es aber natürlich noch dauern."

Trotzdem haben Fahrer und Team schon erste Erfolge feiern können. "Wir haben ein paar Dinge an der vorderen und hinteren Federung und an der Geometrie des Bikes probiert", erklärt Bradl. "Wir haben mit dem Setup herumgespielt, haben unseren eigenen Weg gefunden und uns Outing für Outing verbessert." Nicht ganz unschuldig an den Fortschritte war das Wetter, das an allen beiden Tagen mitspielte und es Bradl erlaubte, ganze 142 Runden abzuspulen.

Einen weiteren Test in Jerez werden Bradl und Hayden noch auf der 2016er-Fireblade bestreiten, ehe es dann mit der neuen Maschine weitergeht. "Natürlich bin ich schon gespannt, was das Motorrad so kann", gesteht Bradl. "Es war aber auf jeden Fall wichtig für mich, dass ich auch die alte Maschine kennengelernt habe. So kann ich dann sicherlich bessere Vergleiche ziehen."

Bradl im direkten Vergleich mit Superbike-Elite

Eine erste Standortbestimmung waren die Testfahrten auch so für Bradl, waren doch andere Teams und Hersteller in Aragon ebenfalls zum Test. Mit Jonathan Rea, Tom Sykes, Chaz Davies, Michael van der Mark und Nicky Hayden konnte sich Bradl mit den Top-Five der abgelaufenen Saison messen. Etwa 1,5 Sekunden fehlten ihm auf die Tagesbestzeit.

"Das schaut nicht so schlecht aus", stellte Bradl zufrieden fest. Seine Erwartungen für die erste Saison in der Superbike-WM kennt der Moto2-Weltmeister von 2011 ebenfalls schon. "Ich hoffe, dass ich ein paar Mal auf das Podium fahren kann und in der Gesamtwertung unter den ersten Fünf lande. Das ist mein Ziel."