Der Kampf um den Superbike-Weltmeistertitel 2016 ist wieder ein wenig spannender geworden. Tom Sykes gewann Lauf zwei in Laguna Seca und machte so 25 Punkte auf WM-Leader Jonathan Rea gut, der seine erste Nullnummer in dieser Saison schrieb. Seine Kawasaki versagte den Dienst. Das Rennen war bereits zuvor unterbrochen worden, nachdem der Pole Pawel Szkopek schwer gestürzt war und im Kies liegen blieb. Er war aber schnell wieder bei Bewusstsein.

Die Schlüsselszene

Als Jonathan Rea in Runde fünf nach dem Restart von der Strecke abkommt, erbt Tom Sykes von ihm die Führung und gibt sie bis zum Rennende nicht mehr ab. Ob es sich bei Reas Ausrutscher um einen Fahrfehler handelte oder ob vielleicht doch erneut das Getriebe seiner Kawasaki streikte lässt sich nicht sagen, möglich scheint auf jeden Fall beides.

Der Rennfilm

Start: Sykes erwischt einen idealen Start und behält seine Führung ohne Probleme, dahinter reihen sich Davies, Rea und Giugliano ein.

1. Runde: Michael van der Mark fliegt im Corkscrew ab, kann das Rennen aber fortsetzen.

2. Runde: Leon Camier muss seine MV Agusta mit technischen Problemen abstellen.

3. Runde: Giugliano greift Sykes in Kurve drei an und kann sich vorbeibremsen. Der Ducati-Pilot führt das Rennen an.

6. Runde: Nach einem heftigen Abflug von Pawel Szkopek, aufgrund dessen der Pole neben der Strecke liegen bleibt, wird das Rennen durch Rote Flaggen abgebrochen. Als Abbruchsresultat wird der Stand nach fünf Runden genommen, Giugliano steht somit vor Sykes, Rea und Davies auf der Pole Position.

Neustart: Wie schon beim ersten Start kommt Sykes super weg und schießt an Giugliano vorbei in Führung. Rea fällt hinter Hayden auf Rang vier zurück, Davies wird bis P7 durchgereicht.

1. Runde: Giugliano holt sich nach wenigen Kurven die Führung von Sykes zurück.

2. Runde: Rea macht mit Hayden kurzen Prozess und überholt ihm im Corkscrew.

3. Runde: Unfassbares Manöver von Rea! Er bremst sich im Corkscrew an Sykes und Giugliano vorbei. Auf dem Weg zur nächsten Kurve muss er Sykes zwar wieder durchlassen, Giugliano hält er aber hinter sich.

5. Runde: Rea kommt in Kurve sieben von der Strecke ab und fällt auf Rang zehn zurück. Sykes führt nun vor Giugliano und Davies, der Rest des Feldes ist bereits abgeschlagen.

6. Runde: Für Rea ist das Rennen vorüber. Er stellt seine Kawasaki mit technischen Problemen ab. Machte wie schon in Lauf eins das Getriebe Probleme?

12. Runde: Giugliano nähert sich Sykes Zehntel und Zehntel an. Sein Rückstand beträgt nur noch 0,3 Sekunden.

15. Runde: Giugliano hängt seit Runden am Hinterrad von Sykes, wagt aber vorerst keinen Angriff. Auch Davies liegt als Dritter nur mehr knapp hinter dem Führungsduo.

17. Runde: Mit einem knallharten Blockpass drückt sich Davies in Kurve eins an seinem Teamkollegen Giugliano vorbei auf Rang zwei. Im Corkscrew verbremst sich Davies aber und Giugliano kann wieder durchschlüpfen.

18. Runde: Davies greift in der letzten Kurve wieder an. Die Ducati-Piloten heizen Seite an Seite über Start und Ziel, doch Giugliano behält schließlich die Oberhand.

21. Runde: Lowes versucht in der letzten Kurve im Kampf um Rang acht Yamaha-Teamkollege Niccolo Canepa zu überholen und stürzt dabei. Er kann aber weiterfahren.

Ziel: Sykes lässt sich den Sieg nicht mehr nehmen und hält Giugliano sowie Davies hinter sich. Mit bereits großem Abstand kommt Fores als Vierter ins Ziel, direkt vor Hayden und Torres. Van der Mark wird Siebter, Canepa Achter, West Neunter. Ramos belegt Rang zehn vor De Rosa und Abraham. Dominic Schmitter wird guter 13. und sammelt so drei Weltmeisterschaftspunkte. Lowes kommt trotz seines Sturzes auf P14. Saeed Al Sulaiti holt als 15. den ersten WSBK-Punkt für Katar.

Die Stimmen vom Podium

Tom Sykes (Sieger, Kawasaki): Ich bin natürlich sehr glücklich. Wir hatten das ganze Wochenende Probleme und konnten nie das perfekte Setup für mich finden. Ich muss meine Jungs aber loben, denn sie haben für dieses Rennen den perfekten Kompromiss gefunden. Das war ein tolles Wochenende mit Pole Position und einem zweiten Platz sowie einem Sieg in den Rennen. Vor allem der Sieg im letzten Rennen vor der Sommerpause ist schön.

Davide Giugliano (Zweiter, Ducati):Das war ein wirklich lustiges Rennen für mich. Die Kämpfe gegen Tom und Chaz habe ich richtig genossen. Da waren ein paar großartige Überholmanöver dabei. So muss Rennsport sein. Ich liebe es, so zu fahren. Mit dem zweiten Platz bin ich heute sehr zufrieden, vor allem wenn man an meinen schweren Sturz denkt, den ich letztes Jahr hier hatte.

Chaz Davies (Dritter, Ducati):Ich bin beim Restart richtig schlecht weggekommen. Dann war ich in den ersten Kurven noch dazu immer an der falschen Position. Ich war ständig an der Außenseite und so konnten mich andere Fahrer überholen. Ich musste also wieder Boden gutmachen und habe dabei meine Reifen ziemlich gefordert. Das hat sich am Ende des Rennens gerächt. Ich hatte einfach nicht mehr genug Grip, um zu überholen.

So erging es Dominic Schmitter

Mit Rang 13 feierte der Schweizer in Lauf zwei von Laguna Seca sein bestes WSBK-Ergebnis. Bisher waren zwei 15. Plätze ja das höchste der Gefühle gewesen. Schmitter profitierte natürlich vom Defekt Reas und dem Sturz von Lowes, ließ aber auch drei weitere Piloten hinter sich. Ein unauffälliges, aber konstant gutes Rennen von Schmitter.