Nach dem erfolgreichen Saisonauftakt auf Phillip Island (AUS) beginnt für das Team BMW Motorrad Motorsport nun die Europa-Tournee. Am kommenden Wochenende (30. März bis 1. April) wird in Imola (ITA) die zweite von 14 Runden der FIM Superbike-Weltmeisterschaft 2012 ausgetragen. Schauplatz ist das traditionsreiche Autodromo Enzo e Dino Ferrari, in dem die Superbike-Weltmeisterschaft in diesem Jahr zum insgesamt zehnten Mal zu Gast ist.

Die WM-Positionen

Vor dem zweiten Rennwochenende der Saison belegt Werksfahrer Marco Melandri (ITA) mit 30 Punkten den zweiten Platz in der Fahrerwertung. Sein Teamkollege Leon Haslam (GBR) ist mit 15 Punkten Achter. Die Beiden haben beim Saisonauftakt in Australien insgesamt 45 Punkte für das Team BMW Motorrad Motorsport gesammelt. In der Konstrukteurswertung, für die nur das jeweils beste Rennergebnis der Hersteller zählt, liegt BMW mit 31 Punkten auf dem dritten Platz.

Marco Melandri freut sich auf die Heimat, Foto: WSBK
Marco Melandri freut sich auf die Heimat, Foto: WSBK

In der vergangenen Woche hat sich das Team bei einem zweitägigen Test im Motorland Aragón (ESP) auf Imola vorbereitet. Dabei testete die Mannschaft erfolgreich eine neue Motorenspezifikation für die BMW S 1000 RR und arbeitete an den Bereichen Fahrwerk und Elektronik. Zudem hat sich bei dem Test bestätigt, dass Leon nach dem Schienbeinbruch, den er sich am 20. Februar auf Phillip Island beim Testen vor dem Rennwochenende zugezogen hatte, fast wieder vollkommen fit ist.

Imola aus Fahrersicht:

Melandri sagt: "Ich finde es klasse, in der Nähe meiner Heimat Rennen zu fahren. Imola ist eine schöne Strecke, und ich mag das Layout. Deshalb freue ich mich schon darauf. Vor allem nach unserem guten Test in Aragón bin ich sehr zuversichtlich. Ich weiß, dass wir mit dem Bike einen Schritt nach vorn gemacht haben. Der Kurs ist technisch sehr anspruchsvoll, denn es gibt langsame und schnelle Schikanen ebenso wie Bergauf- und Bergab-Passagen. Nach dem erfolgreichen Saisonauftakt in Australien lautet unser Ziel, wieder um das Podium zu kämpfen. Vor dem Rennen steht uns nicht viel Trainingszeit zur Verfügung. Deshalb ist es wichtig, gut in das Wochenende zu starten. Auf jeden Fall werden das Team und ich wieder 100 Prozent geben."

Haslam meint: "Zwischen dem Test in Aragón und dem Rennwochenende in Imola habe ich noch einmal fast zwei Wochen Zeit, um mich zu erholen und die Verletzung auszukurieren. Deshalb wird es meinem Bein beim Rennen noch besser gehen. Imola ist für mich und das Bike ein guter Test. Die Strecke verfügt über eine Menge schneller Schikanen, und du brauchst ein Bike, das in den niedrigen Drehzahlen leistungsstark ist, um gut aus den Kurven heraus beschleunigen zu können. Diese Strecke hat sehr viele Eigenheiten, und es macht immer Spaß, dort zu fahren. Im vergangenen Jahr hatten wir dort im ersten Rennen ein bisschen Pech, aber im zweiten Lauf haben wir in den Top-5 mitgekämpft. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit den Verbesserungen, die wir gemacht haben, erneut in den Kampf um das Podium eingreifen können."

Imola aus technischer Sicht:

Andrea Dosoli, Rennleiter BMW Motorrad Motorsport, erklärt: "Imola ist eine Rennstrecke mit Stop-and-Go-Charakter, es gibt ein paar Bodenwellen, und das Gripniveau ändert sich mehrere Male entlang der Strecke. Nach unserem positiven Test in Aragón werden wir in Imola eine neue Motorenspezifikation, eine neue Schwinge und eine überarbeitete Elektronik einsetzen. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit diesen neuesten Optimierungen am Bike gut für Imola gerüstet sind. Und wir denken, dass das Layout der Strecke unserer RR entgegenkommt."

Zu Melandri meint er, dass sich der Italiener im Vorjahr zwar etwas schwer in Imola getan hatte, doch damals sei die Strecke auch mit dem Superbike neu für ihn gewesen. In der Zwischenzeit sollte er die nötige Erfahrung haben, um vorne mitfahren zu können. "Was Leon angeht, sind wir sicher, dass er in Imola fast wieder zu 100 Prozent fit ist. Deshalb erwarten wir uns starke Rennen von beiden Fahrern und denken, dass beide um die Spitzenplätze mitkämpfen können."