"Anbremsen, fahren im Regen - und fahren in der Gruppe", Dani Pedrosa weiß um seine Schwachstellen und gibt diese auch offen zu, denn erst dadurch kann man versuchen sie zu beheben. Dennoch glaubt der Spanier insgesamt, dass er für 2012 startklar und hervorragend vorbereitet ist. Denn der Umstieg auf die 1000cc klappte fast reibungslos und der 26-Jährige hat auch keine Probleme mit der größeren Maschine. Im Gegenteil, er steht auf mehr Power unterm Hintern.

"Ich bevorzuge es mehr Leistung zu haben, selbst wenn ich ein Auto miete muss es eins mit ordentlich Dampf sein", erklärte Pedrosa bei GPWeek. Doch neben der neuen RC213V hat auch Teamkollege Casey Stoner Schwung in das Honda-Team gebracht, denn er ist der stärkste Boxennachbar, mit dem es Pedrosa in den letzten Jahren zu tun hatte – ein Vorteil wie er meint.

"Casey und ich haben großen Respekt voreinander, wir kennen uns seit er erstmals nach Europa kam und sind in der 125cc und 250cc gegeneinander gefahren. Wenn du einen starken Teamkollegen hast, dann musst du deinen Trott ändern, dich teilweise neu erfinden, so dass du ihn schlagen kannst. Das ist gut."

Freier Datenaustausch sei zudem normal im japanischen Team, nicht nur zwischen den Werksfahren, auch die Daten der Kundenteams können eingesehen werden. Vielleicht die beste Strategie, um das Chattering, mit dem man noch Probleme hat, in den Griff zu bekommen. "Das Gefühl ist schon besser, wir haben das Chattering schon etwas reduzieren können. Ich glaube auch, dass wir uns insgesamt weiter steigern werden, wenn wir im Lauf der Saison tiefgründiger mit dem Motor und der Elektronik arbeiten."

Wiederholung der Geschichte?

Sie treffen sich nicht zum Kaffeeklatsch, aber sie respektieren sich, Foto: Milagro
Sie treffen sich nicht zum Kaffeeklatsch, aber sie respektieren sich, Foto: Milagro

Einen kleinen Vergleich zwischen Pedrosa/Stoner und der Situation Rossi/Lorenzo kann man sich kaum verkneifen. Immerhin kam auch der Australier ins Team und wurde auf der Honda Weltmeister, die Dani Pedrosa jahrelang mitentwickelt hat. Doch so einfach ist es nicht, sagt er:

"Die Honda war letztes Jahr gut, wir alle konnten hervorragende Ergebnisse mit ihr einfahren. Als Casey von Ducati zu Honda kam, brachte er ein paar wirklich gute Ideen mit - besonders was die Verbesserung der Kurveneinfahrt betrifft. Schade ist eigentlich nur, dass es bei mir länger gedauert hat, die Maschine da hin zu bringen. Dann hatten wir es endlich geschafft und zack, ändert sich das Reglement."

Doch der Wechsel auf 1000cc scheint allen Werkteams gut getan zu haben. Yamaha rückte näher an Honda heran, während Ducati zwar noch nicht ganz vorn angekommen ist, aber auf jeden Fall ein deutliches Stück näher als 2011. Pedrosa rechnet damit, dass ein Rossi spätestens am Rennsonntag vorn mitmischen wird und hofft auf eine erfolgreiche, verletzungsfreie Saison, für sich selbst.