Das Suzuki Alstare Team kämpfte sich mit Mühe und Not durch die Saison 2011. Michel Fabrizio, der den abgewanderten Leon Haslam im Team ersetzte, fuhr die einzige GSX-R1000, kam oft in den zweiten Läufen am Rennsonntag besser zurecht und erntete am Ende nur den zwölften Gesamtrang. Dass der Italiener im Kampf um den Titel keine Chance hatte, war schon zu Saisonbeginn klar, als bekannt wurde, dass das japanische Werk die Unterstützung für Alstare stark einschränkte.

Die Saison begann bereits auf Phillip Island mit einer intern italienischen Auseinandersetzung in der Qualifikation, einem daraus folgenden Sturz für Fabrizio und einer Menge Arbeit für seine Mechaniker. Doch der Suzuki Pilot schaffte es in den Rennen noch ins gute Mittelfeld, Platz sechs und Platz acht. Nach einem Nuller im ersten Lauf von Donington landete der 27-Jährige dann auf Rang sieben. "Das erste Rennen war eine Schande, ich weiß nicht genau, was da passiert ist. Ich habe nur gemerkt, dass ich plötzlich keinen Grip mehr am Hinterrad hatte", erklärte Fabrizio, der jedoch glücklich über seine Zweikämpfe und sein gutes Abschneiden im zweiten Rennen war.

In Assen ging es mit weiteren Top-7-Ergebnissen bergauf. "Im Allgemeinen bin ich mit unserer Performance heute zufrieden", beschloss Fabrizio. Danach folgte beim Heimrennen des Italieners das Saisonbestergebnis: Mit Platz drei stand er zum ersten Mal 2011 im zweiten Lauf von Monza auf dem Podest. Das Fazit lautete: "Ich bin sehr zufrieden mit Platz drei, es hätte auch alles anders laufen können. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Rennen daran anknüpfen kann." Dies sollte allerdings nicht gelingen, dem fünften, sechsten und vierten Rang in den jeweils zweiten Rennen von Miller, Misano und Aragon standen jeweils Stürze in den ersten Läufen gegenüber. Ein Ausgleich? Wohl kaum.

Trotz Schmerzen fuhr Michel Fabrizio in Brünn zwei Mal nur knapp am Podest vorbei, Foto: Suzuki
Trotz Schmerzen fuhr Michel Fabrizio in Brünn zwei Mal nur knapp am Podest vorbei, Foto: Suzuki

In Brünn landete der Superstock 1000 Meister aus 2003 trotz Schmerzen am Fuß zwei Mal auf dem vierten Rang. Ein kleiner Lichtblick in seiner bis dato wechselhaften Saison. "Ich war glücklich mit dem Setup meines Motorrads und konnte die Rennen genießen - natürlich abgesehen von den Schmerzen", äußerte er in Tschechien. Danach erlebte Fabrizio allerdings ein Saisontief, aus dem er sich bis zum Finalrennen in Portimao nicht mehr retten konnte. Einzige Punkte gab es mit Rang neun im zweiten Silverstone-Lauf, dem zwölften Platz im ersten Rennen von Magny-Cours und weiteren Pünktchen in Portugal.

Dazwischen lag ein Nuller auf dem Nürburgring und der Totalausfall von Imola. "Das Frustrierende ist, dass ich weiß, dass meine Renn-Pace gut ist und darum sollte ich die Rennen zu Ende fahren und in die Top-6 oder besser kommen. Vielleicht war ich an den letzten zwei Rennwochenenden am Start ein wenig zu aggressiv, aber das liegt vielleicht daran, dass ich in der Startaufstellung nicht weit genug vorne war und wusste, dass ich sehr gute Starts hinlegen musste", versuchte Fabrizio vergeblich einen Grund für seine Stürze zu finden. Insgesamt standen seinen 13 Ergebnissen innerhalb der Top-10 am Jahresende ganze zehn Ausfälle entgegen.

Suzukis Gaststarter

Joahua Waters wagte sich für das Yoshimura Suzuki Racing Team auf Phillip Island, im Miller Motorsports Park und zum Saisonfinale in Portimao in das Superbike-Hai-Becken. Der 24-Jährige gab beim Heimrennen in Australien einen anständigen Einstand, sah die Zielflagge in beiden Rennen und erntete in Lauf zwei sogar drei Punkte für Platz 13. In den USA punktete der australische Neuling sogar zwei Mal, in Portugal gelang ihm dies allerdings nicht. "Zu sagen, dass es heute hart war, wäre untertrieben", schätzte er nach den beiden Läufen ein. Besonders sein Erfahrungsrückstand sei ein Problem gewesen. "Diese Jungs hier schenken dir nichts."

Auch das Crescent Racing Team gab einen Gastauftritt beim Heimrennen in Silverstone. Dabei ging Jon Kirkham mit drei Punkten nach Hause, John Hopkins hingegen beeindruckte zunächst mit der Pole-Position und in den Rennen mit Rang fünf und Rang sieben. Doch der Amerikaner selbst gab sich mit diesen Ergebnissen nicht zufrieden. "Das Wochenende war nicht so schlecht. Ich bin sehr zufrieden mit der Pole-Position, aber so gar nicht mit den Ergebnissen im Rennen. Ich bin eben einfach geschlagen worden", ließ er seinem Ärger gegenüber Motorsport-Magazin.com freien Lauf. 2012 geht es für den Routinier dafür mit Crescent Suzuki in Vollzeit zurück in die Superbike-WM.