Schon wieder wird Aprilia vorgeworfen, dass ihr Motorrad in der Superbike WM, die RSV4, illegal sei. Dieses Mal wurde in Assen bei Max Biaggi aber tatsächlich eine Regelwidrigkeit am Motorrad gefunden: Beim Italiener wurde eine nicht reglementskonforme Einspritzanlage eingesetzt.

Die Regeln der Superbike WM besagen, dass die komplette Einspritzanlage aus der Serie stammen muss. Weder die Benzinpumpe, noch die Einspritzdüsen dürfen von den homologierten Varianten abweichen, außerdem ist der Benzindruck fest vorgeschrieben. In Assen wurde an Biaggis RSV4 eine nicht originale Benzinpumpe gefunden.

Die Aprilia des Weltmeisters wurde in dieser Saison bereits drei Mal von den Technikern begutachtet. In Australien kontrollierte man die Düsen, in Donington wurde der Benzin-Druck geprüft, den die Benzinpumpe rauswirft. Alles war in Ordnung. Doch in Assen unterschied sich Biaggis Motorrad eben von denjenigen von Leon Camier und Noriyuki Haga durch die Benzinpumpe.

Das Kurioseste an der Sache ist, dass Seitens der Verantwortlichen daraufhin nichts unternommen wurde. Weder wurden Biaggi Punkte für die Rennen in Assen aberkannt, noch gab es für das Team eine Strafe wegen des Verstoßes gegen das Reglement. Den Leuten bei Aprilia wurde nur gesagt, dass sie die Benzinpumpe für das Rennen in Monza ersetzen sollen.

"Die Benzinpumpe der RSV4 von Max Biaggi ist absolut regelgerecht", verkündete derweil der Technische Leiter des Teams, Gigi Dall'Igna, gegenüber GPone.com. "Sie ist anders, als die Andere, aber das war nur ein Timing-Problem in der Produktion, nicht mehr."

Es ist der dritte Illegalitätsskandal, in welchen Aprilia im nun dritten Jahr der RSV4 in der Superbike WM verwickelt ist. Zunächst begann es auf Phillip Island 2009 damit, dass Alstare Suzuki-Teamchef Francis Batta das komplette Motorrad als illegal betitulierte, da es seiner Meinung nach eher eine MotoGP- als eine Serienmaschine sei. Im letzten Jahr gab es einen erneuten Skandal, als in der Aprilia eine kettengetriebene Nockenwelle verbaut werden sollte.