Das prestigeträchtigste Rennen der Sprint-Cup-Serie gewann Joey Logano nach einer Green-White-Checkered-Verlängerung. Der Penske-Ford-Pilot setzte sich beim Daytona 500 nach einer starken Endphase durch und gewann vor dem amtierenden Champion Kevin Harvick. Der Sieg beim Saisonauftakt war für Logano der erste Erfolg beim Daytona 500 und der neunte Sieg in seiner Karriere.

Beide Busch-Brüder nicht dabei

Gleich zwölf Piloten mussten ihre erzielten Startpositionen zwischen Rang 20 und 43 aufgeben und von hinten starten. Ryan Newman wegen einem Motorwechsel sowie Danica Patrick, David Ragan, Kyle Larson, Austin Dillon, Johnny Sauter, Trevor Bayne, Sam Hornish Junior, A.J. Allmendinger und Bobby Labonte, die alle im Ersatzfahrzeug starteten. Kurt Busch wurde von NASCAR suspendiert. NASCAR reagierte damit auf ein Urteil eines Gerichts im US-Bundesstaat Delaware. Ragan Smith übernahm den Stewart-Haas-Chevrolet mit der Nummer 41.

Nach einem schweren Crash am Samstag im Xfinity-Rennen konnte auch Kyle Busch nicht am Daytona 500 teilnehmen. Der jüngere Busch-Bruder erlitt einen komplizierten Beinbruch und musste operiert werden. Der 39-jährige Matt Crafton wurde kurzfristig als Ersatzpilot von Joe Gibbs Racing verpflichtet und kam damit zu seinem Sprint-Cup-Debüt.

Polesetter Jeff Gordon beim Start zum 57. Daytona 500, Foto: NASCAR
Polesetter Jeff Gordon beim Start zum 57. Daytona 500, Foto: NASCAR

Polesetter Gordon bestimmte die Anfangsphase

Polesetter Jeff Gordon verteidigte in der ersten Runde seine Position vor Teamkollege Jimmie Johnson und sicherte sich den ersten Bonuspunkt der neuen Saison. Dann übernahm Johnson das Kommando an der Spitze. Kurz darauf gesellte sich auch Dale Earnhardt Junior dazu und damit lagen drei der vier Hendrick-Chevrolet in Führung. Nach 14 Runden war Gordon wieder der Leader. Fünf Runden später gab es die erste Gelbphase weil Landon Cassill einen kapitalen Motorschaden zu beklagen hatte.

Mit der 25. Runde und einer unveränderten Gordon-Führung ging es weiter. Nach 41 Runden wechselte Tony Stewart die Spur und wurde sehr unruhig. Er konnte seinen Chevrolet nicht mehr abfangen und landete in der Mauer. Ryan Blaney bremste und Matt Kenseth rauschte in den Ford von Blaney. Auch Michael Waltrips Toyota wurde leicht beschädigt.

Stewart verursachte den ersten Unfall

Nach dem Restart konnte Logano an Gordon vorbeiziehen und war der dritte Leader des Rennens. Gleichzeitig wurde Kenseth vom gesamten Feld überholt und hatte nun zwei Runden Rückstand. Sechs Runden später schob Earnhardt seinen Kollegen Gordon wieder in Front. Nach 80 Runden führte immer noch das Hendrick-Duo mit Gordon und Earnhardt vor dem Gibbs-Duo mit Carl Edwards und Denny Hamlin. Ty Dillon, der jüngere Childress-Enkel, sowie Martin Truex Junior lagen kontinuierlich in der Top-10.

Ab der 85. Runde kamen die ersten Fahrer unter Grün zum Service in die Boxengasse gefahren. Durch das neue Überwachungssystem in der Boxengasse gab es sechs Strafen. Johnson, Edwards und Kyle Larson waren die prominentesten Opfer. Sieben Fahrer hatten sich anschließen etwas vom Feld abgesetzt. Gordon führte vor dem vierten Hendrick-Piloten Kasey Kahne, Earnhardt Ty Dillon, Paul Menard, Hamlin und Clint Bowyer.

Gordon dominierte die erste Rennhälfte

Zur Rennhalbzeit in Runde 100 sahen die Zuschauer immer noch eine dreifache Hendrick-Führung. Sechs Runden später erfolgte eine Debris-Caution und Reed Sorenson erhielt den Lucky Dog. Kyle Larson lag eine Runde zurück und Kenseth bereits drei Runden. Erneut gewann Gordon den Restart und Hamlin war neuer Zweiter. Logano schob Hamlin dann an die erste Position, wechselte die Spur um selbst in Front zu gehen. Eine Runde später war Earnhardt unter dem Jubel der Zuschauer Erster vor Harvick.

In der 146. Runde griff Logano erfolgreich an und löste Earnhardt nach 32 Führungsrunden ab. Danica Patrick tauchte gleichzeitig zum ersten Mal in der Top-10 auf. Ab der 151. Runde mussten die Fahrer zum zweiten Mal unter Grün Sprit und frische Reifen abholen. Als alle Piloten wieder auf der Strecke waren, führte Logano im Penske-Ford jetzt vor Johnson und dem zweiten Penske-Fahrer Brad Keselowski.

Langsam ging es zur Sache

Kurz darauf ging Johnson wieder in Front, während gleichzeitig Keselowski mit einem Motorschaden die vierte Gelbphase auslöste. Dahinter gab es eine Berührung zwischen Jamie McMurray und Ryan Newman, der anschließend seine Garage aufsuchen musste. Beim Restart in Runde 166 führte Johnson vor Edwards und Hamlin. Gordon, der an 13. Stelle lag, hatte in diesem Moment beide Bonuspunkte für die meisten Führungsrunden sicher.

Motorschaden bei Brad Keselowski, Foto: NASCAR
Motorschaden bei Brad Keselowski, Foto: NASCAR

Johnson musste laufend die Spur wechseln um den ersten Platz zu verteidigen. In drei Reihen wurden die Verfolger immer angriffslustiger. In der 175. Runde wurde der Kampf um die Positionen durch den nächsten Motorschaden unterbrochen. Ryan Blaney war der Pechvogel und einige Fahrer holten sich frische Reifen während der fünften Gelbphase ab.

Spannende Endphase

Beim Restart in Runde 182 waren noch 35 Piloten in der Führungsrunde. Die beiden Ersatzfahrer für die Busch-Brothers lagen respektabel in der Top-20. Bindemittel sorgte für reichlich Staub auf der Strecke. Johnson versuchte weiter mit ständigem Spurwechsel seine Position zu verteidigen. Logano und Hamlin führten die beiden Verfolgerpulks an. In der Mitte leitete Edwards einen dritten Zug. Dann griffen Hamlin und Truex an und Truex übernahm Rang eins, bevor Hamlin ihn nach einer Runde ablöste. Gordon war inzwischen auch wieder in der Top-5 zu finden.

Zehn Runden vor Rennende wechselte in jeder Runde die Führung. Logano versuchte die Flucht und konnte sich tatsächlich etwas absetzen. Hamlin und Truex waren die ersten Verfolger. Dann sammelten sich die vier Hendrick-Boys zu Angriff. Drei Runden vor Rennende war der tolle Zwischenspurt von Logano beendet, weil Justin Allgaier in der Mauer landete.

Logano gewinnt in der Verlängerung

Das Rennen musste unterbrochen werden und die Fahrzeuge blieben unter Rot auf der Strecke stehen. Wegen der sechsten Caution musste die Entscheidung durch eine Green-White-Checkered-Verlängerung über zwei Runden fallen. Logano gewann den Restart vor Bowyer. Dann kam Harvick auf mit Earnhardt im Schlepptau. Dann knallte es im Mittelfeld, weil Austin Dillon das Heck von Jeff Gordon touchierte. Logano gewann damit unter Gelb zum ersten Mal in seiner Karriere das Daytona 500.

Joey Logano bringt sein Winner Decal an, Foto: NASCAR
Joey Logano bringt sein Winner Decal an, Foto: NASCAR

Zweiter wurde Champion Harvick vor Earnhardt, der im letzten Jahr gewonnen hatte. Platz vier ging an Hamlin vor Johnson und Casey Mears, der erneut in Daytona eine starke Leistung zeigte. Bowyer fuhr als Siebter vor Truex, Kahne und Greg Biffle über die Linie. Smith belegte den 16. Platz und Crafton erreichte als 19. das Ziel.

1. Lauf: Daytona 500
Daytona International Speedway, Daytona Beach, FL
Ergebnis: Top-10 (200/+3 Runden)

1. Joey Logano (Ford) Team Penske, 47/4 Punkte
2. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 42/0 Punkte
3. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 42/1 Punkte
4. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 41/1 Punkte
5. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 40/1 Punkte
6. Casey Mears (Chevrolet) Germain Racing, 39/1 Punkte
7. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 37/0 Punkte
8. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing, 37/1 Punkte
9. Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 35/0 Punkte
10. Greg Biffle (Ford) Roush Fenway Racing, 35/1 Punkte

Gesamtstand: Rennen 01/36 (Chase Top-16)

1. Joey Logano (Ford) Team Penske, 1 Sieg, 48 Punkte
2. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 42 Punkte
3. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 42 Punkte
4. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 41 Punkte
5. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 40 Punkte
6. Casey Mears (Chevrolet) Germain Racing, 39 Punkte
7. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 37 Punkte
8. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing, 37 Punkte
9. Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 35 Punkte
10. Greg Biffle (Ford) Roush Fenway Racing, 35 Punkte
11. David Gilliland (Ford) Front Row Motorsports, 33 Punkte
12. Sam Hornish Jr. (Ford) Richard Petty Motorsports, 32 Punkte
13. Michael Annett (Chevrolet) HScott Motorsports, 32 Punkte
14. Austin Dillon (Chevrolet) Richard Childress Racing, 30 Punkte
15. Aric Almirola (Ford) Richard Petty Motorsports, 29 Punkte
16. David Ragan (Ford) Front Row Motorsports, 27 Punkte