Den 19. Saisonlauf der Sprint-Cup-Serie gewann Brad Keselowski nach einer starken Vorstellung. Allerdings musste der Penske-Pilot in die Verlängerung gehen, um nach 305 Runden seinen dritten Saisonsieg zu feiern. Es war der erste Sieg für Keselowski auf dem Oval in Loudon. Damit siegte zum 13. Mal in Folge ein andere Fahrer auf dem New Hampshire Motor Speedway.

Das Aus für Jimmie Johnson, Foto: NASCAR
Das Aus für Jimmie Johnson, Foto: NASCAR

Zwei Reifenschäden bei Jimmie Johnson

Aric Almirola, der Sieger des verregneten Daytona Wochenendes, hatte im zweiten Loudon-Training am Samstag Pech. Nach einem Reifenschaden landete Almirola mit seinem Petty-Ford in der Mauer und musste am Rennsonntag im Ersatzfahrzeug von ganz hinten starten. Vorne standen Polesetter Kyle Busch und Titelverteidiger Jimmie Johnson. Kyle Busch konnte nach dem Start die erste Führungsrunde verbuchen.

In der achten Runde musste der Zweitplatzierte Johnson nach einem Reifenschaden die Box aufsuchen. Die Gibbs-Teamkollegen Kyle Busch und Denny Hamlin führten jetzt vor Tony Stewart das Feld an. Nur sechs Runden später sorgte Johnson mit einem weiteren Reifenschaden und folgendem Mauerkontakt für die erste Gelbphase. Die 15 Führenden blieben auf der Strecke, während der Rest mit frischen Reifen in den Restart ging. Kurz darauf gesellten sich zum Gibbs-Duo die beiden Penske-Ford mit Joey Logano und Keselowski.

Kyle Busch und Denny Hamlin bestimmten die Anfangsphase

Kyle Busch und Denny Hamlin liegen in Front, Foto: NASCAR
Kyle Busch und Denny Hamlin liegen in Front, Foto: NASCAR

Ab der 50. Runde konnte Hamlin den Rückstand auf den enteilten Kyle Busch langsam aber sicher verringern. 14 Runden später gab es den ersten Führungswechsel durch Hamlin. Keselowski folgte im Schlepptau. Mit Matt Kenseth hatte sich inzwischen der dritte Gibbs-Toyota auf Rang vier vorgearbeitet. Ab der 74. Runde kamen die ersten Fahrer unter grüner Flagge zum Boxenstopp. Hamlins Crew fertigte seinen Fahrer mit nur 12.2 Sekunden ab und der Gibbs-Pilot lag in Runde 83 wieder in Front. In Runde 91 musste Hamlin den ersten Rang an Keselowski abgeben, der nun deutlich das schnellste Fahrzeug hatte.

Nach 100 Runden bestimmte der Fünfkampf zwischen Team Penske und Joe Gibbs Racing weiter das Renngeschehen. Nur Kevin Harvick konnte als Sechster einigermaßen das Tempo mitgehen. Der Rest von nur noch 21 Fahrern in der Führungsrunde hatte mindestens zehn Sekunden Rückstand auf Keselowski. In der 112. Runde gab es die zweite Rennunterbrechung wegen Debris. Beim folgenden Boxenstopp gab es bereits die ersten Strategiespiele. Keselowski nahm als einziger Fahrer der Spitzengruppe vier neue Goodyear mit und fiel bis auf Rang zehn zurück.

Matt Kenseth führte nur kurz, Foto: NASCAR
Matt Kenseth führte nur kurz, Foto: NASCAR

Brad Keselowski kaum zu bremsen

Rookie Kyle Larson führte nach dem Restart das Rennen vor Kyle Busch an. Dann griff der bisher sieglose Kenseth an und konnte in Runde 127 den ersten Platz übernehmen. Kurz darauf tauchte Keselowski schon wieder auf Rang zwei auf. Kenseth und Keselowski lieferten sich anschließend einen rundenlangen Zweikampf, den der Penske-Pilot in Runde 139 für sich entscheiden konnte. Nach 150 Runden betrug der Vorsprung von Keselowski zur Rennhalbzeit bereits 3.898 Sekunden. Kurz darauf war der Vorsprung Geschichte, denn Debris auf der Gegengeraden sorgte für die dritte Caution.

Wieder gab es unterschiedliche Reifen-Strategien beim Service in der Boxengasse. Logano war beim Restart Erster und Keselowski nur noch Elfter. Bowyer war kurz darauf der neue Leader. Nur 15 Runden benötigte Keselowski um im Rückspiegel von Bowyer aufzutauchen. Gerade als Keselowski zum Überholen ansetzen wollte, gab es zum vierten Mal Gelb. Dann übernahmen beide Penske-Piloten das Kommando an der Spitze und setzten sich ab. Dritter war Bowyer vor dem Gibbs-Trio.

Die Keselowski-Show ging weiter

Das Aus für Joey Logano, Foto: NASCAR
Das Aus für Joey Logano, Foto: NASCAR

Nach 200 absolvierten Runden hatte Keselowski einen Vorsprung von über vier Sekunden herausgefahren. Ausgerechnet ein Unfall von seinem Teamkollegen Logano stoppte seinen Vorwärtsdrang. Keselowski blieb bei seiner Strategie und war beim Neustart mit vier frischen Reifen auf Rang acht zu finden, während Bowyer wieder auf Platz eins gelandet war. Der verbliebene Penske-Fahrer brauchte nur zwölf Runden um wieder von Rang eins aus dem Feld davonzufahren. Jetzt blieb allerding Bowyer dran. Dritter war Dale Earnhardt Junior vor Jamie McMurray, Jeff Gordon und Larson. Nach 249 Runden folgte die sechste Rennunterbrechung wegen Debris.

Beim Restart führte anschließend Gordon vor Hamlin und Kyle Busch. Keselowski kämpfte sich erneut spielend durch die Top-10 und überholte Gordon in der 270. Runde. Hamlin übernahm 17 Runden vor Rennende Platz zwei. Hamlin hatte nun das schnellste Fahrzeug und verkürzte den Rückstand auf den Leader. Dann legte Keselowski wieder zu und der Abstand zu Hamlin vergrößerte sich.

Brad Keselowski feiert mit Crew Chief Paul Wolfe und Lobster, Foto: NASCAR
Brad Keselowski feiert mit Crew Chief Paul Wolfe und Lobster, Foto: NASCAR

Keselowski gewinnt in der Verlängerung

Kaum zu glauben: Drei Runden vor Rennende landete Rookie Justin Allgaier in der Mauer und es gab ein Green-White-Checkered-Finale. Hamlin und einige weitere Fahrer kamen noch einmal zum Service in die Boxengasse. Gordons Chevrolet hatte keinen Sprit mehr und musste in die Boxengasse geschoben werden. Auch Harvick war der Treibstoff ausgegangen. Keselowski gewann den Restart vor Kyle Busch, der von Rang vier vorgefahren war. Keselowski lies sich den Sieg nicht nehmen und gewann nach überlegener Vorstellung sein drittes Saisonrennen vor Kyle Busch.

Platz drei ging an Rookie Larson vor Kenseth, Ryan Newman und Bowyer. Stewart wurde Siebter vor Hamlin, der mit frischen Reifen innerhalb von zwei Runden zehn Ränge gewonnen hatte. Ricky Stenhouse Junior und Earnhardt komplettierten die Top-10.

19. Lauf: Camping World RV Sales 301 (Top-10)
New Hampshire Motor Speedway, Loudon, NH (301 Runden)

1. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 48/5 Punkte
2. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 43/1 Punkte
3. Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 42/1 Punkte
4. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 41/1 Punkte
5. Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 39/0 Punkte
6. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 39/1 Punkte
7. Tony Stewart (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 37/0 Punkte
8. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 37/1 Punkte
9. Ricky Stenhouse Jr. (Ford) Roush Fenway Racing, 35/0 Punkte
10. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 34/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 19/36 (Chase Top-16)

1. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 3 Siege, 634 Punkte
2. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 3 Siege, 598 Punkte
3. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2 Siege, 658 Punkte
4. Carl Edwards (Ford) Roush Fenway Racing, 2 Siege, 574 Punkte
5. Joey Logano (Ford) Team Penske, 2 Siege, 551 Punkte
6. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 2 Siege, 528 Punkte
7. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 1 Sieg, 670 Punkte
8. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 567 Punkte
9. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 493 Punkte
10. Aric Almirola (Ford) Richard Petty Motorsports, 1 Sieg, 473 Punkte
11. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 1 Sieg, 440 Punkte
12. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 621 Punkte
13. Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 573 Punkte
14. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 548 Punkte
15. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, 541 Punkte
16. Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 524 Punkte