Zwei gerne "Goldene Ära" genannte Phasen gab es in der jüngeren Vergangenheit des Prototypensports. Zum Einen die Rennen der legendären Gruppe C, die allerdings im Niedergang der Sportwagen-Weltmeisterschaft Ende der 1980er Jahre gipfelten, zum Anderen die Zeit der Werksteams ein Jahrzehnt später.

So soll der Nachfolger des GT-One aussehen, Foto: Toyota Motorsport GmbH
So soll der Nachfolger des GT-One aussehen, Foto: Toyota Motorsport GmbH

Ab der kommenden Saison könnte eine neue Ära beginnen. Nach der Bestätigung über die werksseitige Rückkehr von Porsche 2014, teilte nun auch Toyota mit, schon 2012 an der 'FIA World Endurance Championship' teilnehmen zu wollen. Beide Hersteller kämpften 1998 um den Gesamtsieg an der Sarthe. Während die Zuffenhausener am Ende triumphieren konnten, hatte Toyota auch 1999 gegen BMW das Nachsehen.

Jetzt will man bei TMG die Ressourcen bündeln, die durch den Formel-1-Ausstieg in Köln freigeworden sind und endlich das wichtigste Autorennen der Welt für sich entscheiden. Erst vergangene Woche gaben der ACO und die FIA die neue Einstufung der Klassen bekannt. Auch weil die Diesel von Audi und Peugeot wieder beschränkt werden, könnte Toyotas Benzin-Hybrid-Projekt erfolgreich sein. Die Franzosen testen ebenfalls ihren 908 mit Elektrounterstützung, allerdings weiterhin in Kombination mit dem V8-Selbstzünder.

Sorgenkind GTE

Für die Fans an der Strecke dürfte jeder Benziner mehr eine Freude sein. Natürlich sind die Diesel-Boliden der Werksteams die schnelleren Rennautos, die leise Geräuschkulisse ist aber kein Vergleich zu Autos wie dem Lola Aston Martin mit einem großvolumigen V12 aus der GT1.

Apropos GT: die seriennahen Boliden werden auch in die Weltmeisterschaft integriert und sollen dort für ähnlich spannende Rennen sorgen wie in der LMS und ALMS. Mittelfristig könnte aber ein Teilnehmerschwund eintreten und für Probleme sorgen. Während BMW durch deren DTM-Einstieg das Programm mit dem M3 GT auslaufen lässt, kämpft Porsche mit dem Alter des 997.

Ferrari hat im Moment den schnellsten GT, Foto: DPPI
Ferrari hat im Moment den schnellsten GT, Foto: DPPI

Ob vom Nachfolger wieder eine GT2-Version entwickelt wird, bleibt abzuwarten. Neben Ferrari bietet momentan kein Hersteller eine siegfähige Alternative für die GTE. Die Zulassung von GT3-Renner könnte Abhilfe schaffen. Von den günstigeren aber mindestens ebenbürtigen Gran Turismos gibt es zahllose Modelle, die weltweit unterwegs sind.

Mit der Wiedereinführung der WM könnte die Sportwagen-Welt den Beginn einer neuen Ära erleben. Spätestens 2014 soll das Reglement dann besonders auf Nachhaltigkeit und Effizienz ausgerichtet werden und so eine Alleinstellung im Vergleich zu allen anderen Rennserien hergestellt werden.