Das erste Rennen der MotoGP am Circuit of the Americas von Austin wird in die Geschichte eingehen. Repsol-Honda-Pilot Marc Marquez krönte sich zum jüngsten MotoGP-Sieger aller Zeiten und gewann den Grand Prix von Texas vor seinem Teamkollegen Dani Pedrosa und Yamaha-Werksfahrer Jorge Lorenzo.

Die Streckenbedingungen veränderten sich im Laufe des Wochenendes deutlich. Beim Rennen am Sonntag waren die Verhältnisse bei strahlendem Sonnenschein und 45 Grad Celsius Streckentemperatur jedoch optimal.

Der Grand Prix von Texas war das erste Rennen, in dem die CRT-Piloten ihren im Vergleich zur Konkurrenz weicheren Hinterreifen nutzen durften. Wie fielen die Rückmeldungen der Fahrer aus?
Masao Azuma: Das Feedback für die CRT-spezifischen Hinterreifen war sehr positiv. Alle Fahrer haben diese Mischung im Training, Qualifying und Rennen benutzt. Die weicheren Slicks für die CRT-Bikes erhöhen nicht nur die Sicherheit für die Piloten, sondern passen auch besser zu den leistungsmäßig schwächeren Motorrädern. Somit können sie einen Teil des Abstandes zu den Prototypen wettmachen.

Durch das Streckenlayout des Circuit of the Americas hatten die CRT-Fahrer hier einen besonders großen Nachteil gegenüber den Prototypen-Piloten. Die Performance von Fahrern wie Aleix Espargaro, der sowohl im Qualifying als auch im Rennen einige Prototypen-Piloten hinter sich lassen konnte, beweisen jedoch, dass der neue Hinterreifen die Situation für die CRT-Teams um einiges verbessert hat. Auf engeren und langsameren Strecken wie Jerez oder Laguna Seca könnten die CRT-Fahrer vielleicht noch näher an die Prototypen heranrücken.

Die Piloten waren sich einig, dass die Strecke am Freitag am herausforderndsten war., Foto: Avintia Blusens
Die Piloten waren sich einig, dass die Strecke am Freitag am herausforderndsten war., Foto: Avintia Blusens

Die Wetterverhältnisse haben sich vom ersten Training bis zum Rennen massiv verändert. Wie hat sich diese Tatsache auf die Performance der Reifen ausgewirkt? Haben Sie solche Bedingungen hier erwartet?
Masao Azuma: Der Circuit oft he Americas ist eine neue Strecke auf der noch nicht viel gefahren wurde, also sind wir davon ausgegangen, dass die Strecke in der ersten Session noch sehr grün sein wird. An diesem Wochenende waren die Temperaturen in Austin jedoch ungewöhnlich niedrig und am Tag vor den ersten Trainings regnete es heftig. Außerdem gab es am Freitag kräftige, starke Windböen. All diese Faktoren haben dazu geführt, dass das Gripniveau vor allem im ersten Freien Training sehr niedrig war. Deshalb wurde der weichere Slick von den Piloten bevorzugt. Alle Fahrer, auch die Piloten der Moto3 und Moto2, waren sich einig, dass die Strecke am Freitag besonders herausfordernd war. Aus Reifensicht verliefen die Sessions jedoch gut. Durch die kurze Aufwärmzeit und das verbesserte Feeling der Reifen konnten die Piloten die Strecke sicher kennenlernen und es gab in den ersten Freien Trainings keine Stürze.

Nach diesen schwierigen Sessions am Freitag wurden aber sowohl das Wetter als auch die Strecke deutlich besser. Dadurch wählten einige Fahrer auch andere Reifenmischungen. Wir hatten hier mit wärmeren Temperaturen gerechnet, aber durch das große Arbeitsfenster unserer Reifen waren die kühlen Verhältnisse kein Problem. Alle Mischungen, die wir nach Texas gebracht haben, haben gut funktioniert. Wenn die Streckentemperaturen etwas höher gewesen werden, hätten aber wohl mehr Fahrer den härteren Hinterreifen für das Rennen gewählt.

Bridgestone hat die Wintertests auf dieser Strecke genutzt, um die Reifenmischungen für dieses Rennen zu wählen. Haben Sie im Laufe des Wochenendes etwas neues über die Performance der Reifen auf diesem Kurs erfahren?
Masao Azuma: Wir hatten von den Testfahrten schon einiges an Information, aber wir haben natürlich im Laufe des Wochenendes Einblicke gewonnen, die wir nach den Tests nicht hatten. Wenn man so viele Fahrer bei unterschiedlichen Bedingungen auf der Strecke hat, liefert das viele Daten. Alles in allem war die Performance der Reifen am Circuit of the Americas sehr gut, aber die Analyse der Reifen nach dem Rennen hat uns einige wertvolle Informationen gebracht, die wir für die Entwicklung der nächstjährigen Reifen nutzen können.