Es brauchte nicht unbedingt den geschulten Blick eines Arztes, um am Freitag in Le Mans zu sehen, dass Alvaro Bautista litt. Der Spanier hatte sich vor eineinhalb Wochen beim Motocross-Training das Schlüsselbein gebrochen und war vergangenen Freitag operiert worden. Seitdem hatte er daran gearbeitet, für das Rennwochenende so fit wie möglich zu sein, nach dem Freitags-Training, in dem er ohne Schmerzmittel mitfuhr, wusste er aber noch nicht, ob er am Sonntag auch das Rennen wird fahren können. "Ich dachte, ich würde mich besser fühlen, als ich es dann tat. Ich habe diese Woche hart gearbeitet, um fit zu sein und ich war zuversichtlich, dass ich die Maschine würde fahren können", sagte er.

Doch bei jeder Ausfahrt merkte er nach zwei bis drei Runden, dass ihn die Energie verließ und sein linker Arm stark schmerzte, weswegen er nicht so fahren konnte, wie er das wollte. "Morgen werde ich mir eine schmerzlindernde Injektion geben lassen und hoffentlich ist es dann besser. Ich werde dann eine Entscheidung treffen, ob ich das Wochenende fortsetze. Heute waren das gefühlte Maximum fünf Runden und das Rennen dauert 28, also ist da noch viel zu schaffen. Ich werde die Injektion ausprobieren und schauen, ob es besser wird", erklärte Bautista.

Die Bräune war weg

Ohne Schmerzmittel wie am Freitag dürfte es jedenfalls nicht gehen, doch laut Team Manager Paul Denning wollte Bautista schauen, wo er steht. "Seine Sonnenbräune hat er während der Session jedenfalls verloren. Motorrad-Rennfahrer sind harte Jungs, aber es kommt ein Punkt, wo der Schmerz und die fehlende Kraft gewinnen. Hoffentlich wird das mit Physiotherapie heute Abend und einer Injektion morgen besser, damit er schauen kann, ob er am Sonntag die ganze Renndistanz schafft", sagte Denning.

Besser gegangen war es Loris Capirossi, der das ganze Training mit nur einem Reifensatz unterwegs war und alleine fuhr, um selbst zu sehen, wo er und die Maschine stehen. "Es war eine recht gute Session, aber am Ende probierten wir dann eine andere Abstimmung, die überhaupt nicht funktionierte, das war also etwas enttäuschend. Wir haben aber eine gute Basis und werden morgen sicher besser werden", meinte der Italiener. Denning war sich jedenfalls sicher, dass Capirossi wesentlich stärker war als der Elfte Platz, der am Ende zu Buche stand.