Loris Capirossi ist lange dabei, ist schon gegen viele Piloten angetreten und kann sich wohl auch deswegen nicht auf einen Fahrer festlegen, der für ihn besonderer war als andere. "Ich könnte leicht sagen, dass Valentino derjenige war, der die längste Zeit seine Position gehalten hat, aber die Situation ist eine völlig andere", meinte der Italiener gegenüber GPWeek. Denn die 500cc-Zweitakter hätten die Karriere-Dauer eines Fahrers viel kürzer gemacht als die darauffolgenden Viertakter, merkte er an.

Mit den 500ern sei es schwer gewesen, länger als drei oder vier Jahr ganz an der Spitze zu sein. "Die Viertakter haben das Leben der Fahrer leichter gemacht. Ich bin 37, bin noch da und immer noch schnell. Das ist der Unterschied", sagte Capirossi. Vor allem viel sicherer sei es jetzt mit den Viertaktern. Zwar stürze man nach wie vor, doch einen Mega-Highsider wie mit den 500cc-Zweitaktern habe man kaum mehr. "Mit denen hast du einen Fehler gemacht und lagst unten. Mit der Viertakter kannst du einen größeren Fehler machen und kommst damit davon, weil da die Traktionskontrolle und alles ist."

Deswegen fühlt er sich auch irgendwie privilegiert, zusammen mit Valentino Rossi der letzte Aktive MotoGP-Fahrer zu sein, der noch auf den 500ern fuhr. Danach sei es allen leichter gefallen, ans Limit zu gehen und nach vorne zu kommen. "Aber die Welt dreht sich, die Dinge ändern sich. Die Maschinen, die wir jetzt haben, sind toll und gut zu fahren. Aber anders als die 500er. Meine Meinung, und für die kämpfe ich gemeinsam mit Valentino, ist viel von der Elektronik wegzunehmen. Denn jetzt haben wir zu viel. Es macht auch beim Zuschauen nicht so viel Spaß wie früher."