Es ist schon fast ein Segen zu nennen, wenn bei dem tristen Starterfeld in der MotoGP-Klasse plötzlich jemand daher kommt und sagt, dass er ein weiteres Motorrad bringen will. Kann ja aber doch passieren. Da eröffnet Ducati ein neues Satelliten-Team und dort bringt Honda einen anderen Rennstall. Doch zahlenmäßig passiert ist eben nicht viel. Und plötzlich kommt eine Truppe Namens Inmotec daher, will mit WildCards an der Saison 2010 teilnehmen.

Hinter Inmotec steht weder ein großes Werk wie bei Honda, Yamaha, Suzuki und co., noch hat man vor Mitte letzter Saison viel on den Spaniern gehört. Trotzdem wurde bereits seit 2007 entwickelt, bislang aber die Füße in punkto Öffentlichkeit ruhig gehalten. Man wollte lieber erst etwas Vorzeigbares haben, ehe man herumposaunt. Vorteil: Wenn es doch nichts wird, braucht man sich in der Öffentlichkeit nicht zu rechtfertigen. Vielleicht schauen die Leute von USF1 mal vorbei?

Silva findet es gut

Fakt ist, dass die Inmotec-Maschine zwölf erfolgreiche Testtage gerollt ist. Mit dem Spanier Ivan Silva, der auf Ducati schon drei Ersatz-Einsätze in der MotoGP in 2006 und 2007 bestritt, war man unterwegs, prüfte das 800ccm-V4-Motorrad auf Herz und Nieren. "Der Motor ist sehr Leistungsstark und einfach zu fahren", war Silva positiv überrascht. "Das ist sehr positiv für einen ersten Test, denn wir haben das volle Potenzial noch nicht zeigen können. Das Chassis ist sehr stabil und du kannst die Richtungen sehr schnell wechseln."

Und Silva war nicht wirklich langsam unterwegs, wenn man der Optik in dem Video unten glauben schenken darf. Geplant hat Inmotec WildCard-Einsätze bei den Rennen in Catalunya, Brünn, Misano und Valencia, sowie eventuell auch auf dem neuen Balatonring. Bis dahin wird weiter gearbeitet. Die neueste Version der Maschine wird gerade aufgebaut, im Vergleich zu einem im November in Valencia vorgestellten Prototypen hat sich an Chassis, Radschwinge, Motor und Aerodynamik einiges geändert, bei einem Windkanal-Tag im Februar in Paris will man die Verkleidungen prüfen.

Garria will auf WM-Strecken

Oscar Garria, der Managing Direktor bei Inmotec, meinte: "Die Maschine entwickelt sich ständig weiter. Wir werden den Trainingsplan für die Entwicklung neuer Teile anpassen. Im Moment trainieren wir auf Strecken wie Navarra oder Alcarras und wir glauben, es ist notwendig, auf Weltmeisterschafts-Strecken zu trainieren, damit wir mehr Daten für uns aufzeichnen können." Als praktisch sieht er es an, dass es die Einheits-Reifen-Regel mit Bridgestone gibt. "Diese Vereinbarung erlaubt es uns, einen genauen Referenzpunkt für diesen bestimmten Teil unserer Entwicklung zu haben. Ich denke, das Vertrauen, das uns Bridgestone geschenkt hat, sagt viel über die Ernsthaftigkeit unseres Projekts."