Casey Stoner ist wieder da. Der Australier hatte die MotoGP-Läufe von Brünn, Indianapolis und Misano ausgelassen, um sich von seiner mysteriösen Krankheit zu erholen. In der Pressekonferenz von Estoril sprach der Wiederkehrer über seine Empfindungen. "Für mich war es eine sehr schwere Entscheidung, aber wir hatten bei den letzten paar Rennen, die ich fuhr, Probleme", blickte der Ducati-Star zurück. "Nach Donington ging ich zurück nach Australien, um noch ein paar mehr Ärzte aufzusuchen, um zu verstehen, was los war und um zu versuchen, die richtige Richtung einzuschlagen. Wir planten in Brünn zurückzukommen, aber leider hatten wir in der kurzen Zeit keine Lösung gefunden. Und mein Vater und meine Frau sagten mir, dass es genug sei und ich eine Auszeit nehmen sollte. Und eben da fiel die Entscheidung, drei Rennen auszulassen."

Stoner hatte mit dieser Entscheidung für reichlich Wirbel gesorgt, der zunächst unter den Wechselgerüchten Jorge Lorenzos und Dani Pedrosas zu Ducati unterging. Aber als die Verträge unterschrieben waren, besann man sich plötzlich auf den "Fall Stoner". Der erholte sich in der Zwischenzeit zuhause in Australien und ging unter anderem zum Angeln. "Es war sehr schwer", fasste er die Rennpause zusammen. "In dieser Zeit haben wir alles getan, was wir nur konnten, die richtigen Ärzte aufzusuchen, die richtige Diät zu machen und das Level wieder zu verbessern. Bluttest zeigten, dass ich down war. Darum müssen wir jetzt sehen, was ich dieses Wochenende erreichen und welche Leistungen ich zeigen kann."

Manch einer forderte lautstark Entschuldigungen vom Australier. Aber Stoner war und ist so klug, dies selbst zu wissen und erklärte weiter: "Ich habe mich bei meinem Team für jedes Rennen entschuldigt, bei welchem ich gefehlt habe und auch für jedes Rennen vor der Pause, bei welchen ich seit Catalunya wusste, dass ich nicht voll konkurrenzfähig sein würde", zeigte er eigentlich unnötige Reue. "Ich, das gesamte Team, all die Mechaniker - jeder steckte 100 Prozent Einsatz rein, aber wir konnten es nicht in die finalen Abschnitte der Rennen mitnehmen. Hoffentlich können wir hier wieder konkurrenzfähig sein, denn ich war etwas zu lang weg von meinem Motorrad und ich habe es vermisst."