"Ich habe in der Pause hart trainiert und dabei meinen Frust über das letzte Rennen in Misano rausgelassen", schilderte de Angelis, der in Italien nur zwei Kurven weit gekommen war und bei jenem Sturz auch Colin Edwards und Nicky Hayden mit ins Verderben riss. Ansonsten sei das Wochenende nahe San Marino aber durchaus positiv gewesen. "Es hinterlässt natürlich einen bitteren Nachgeschmack, aber ich bin im Moment in einer tollen Form. Und auf einer Strecke wie Estoril, wo es in den kleineren Klassen für mich immer sehr gut lief, kann ich die Dinge nun richtig stellen."

An den letztjährigen Auftritt der MotoGP-Klasse in Portugal erinnert sich der Honda-Pilot nur ungern. "Leider hatte ich damals 39°C Fieber und es war eigentlich schon ein Wunder, dass ich bis zum Schluss gefahren bin." De Angelis wurde 2008 trotz der Krankheit Elfter. Der Grand Prix fand da allerdings schon im Frühjahr statt. Heuer sieht de Angelis aber große Chancen an der Atlantik-Küste. "Dieses Jahr gehe ich nach Portugal mit allen Dingen zu meinem Vorteil", erklärte der San Marinese. "Denn ich beginne damit, das volle Potenzial des Motorrades auszuschöpfen und die typischerweise wechselhaften Bedingungen in Estoril werden mich nicht sorgen. Denn wir haben bereits bewiesen, dass wir im Nassen wie im Trockenen schnell sein können."

Teamkollege Toni Elias hofft ebenfalls auf gute und großartige Ergebnisse in Estoril, dem Ort, wo er seinen bislang einzigen MotoGP-Triumph feiern konnte. 2006 schlug er Valentino Rossi um gerade einmal 0,002 Sekunden. In der rennfreien Zeit seit Misano hat sich Elias nun intensiv darauf vorbereitet, diesen Triumph zu wiederholen. "Ich habe diese unübliche und lange Pause mit Trainieren verbracht", sagte der Spanier. "Ich hatte Spaß beim Fahrradfahren in Zarauz im Baskenland und beim Surfen am wunderschönen, 20 Kilometer langen Stand von San Sebastian. Mein guter Freund Carlos Arguinano, einer der berühmtesten Köche in Spanien, war mit mir unterwegs. Ich war auch in Andorra und schaute mir den Supermoto Grand Prix an und ich war einen Tag mit Mikko Hirvonen, dem Führenden der Rallye-Weltmeisterschaft, unterwegs. Wir fuhren mit seinem WRC-Auto, was unglaublich interessant war."

Doch auch wenn Elias sich die Zeit zu vertreiben wusste, schwirrte ihm doch das nächste Rennen im Kopf herum. "Natürlich habe ich mir auch permanent den Kopf zerbrochen, wie ich wieder konkurrenzfähig werde und über das nächste Rennen in Estoril, wo ich 2006 gewonnen habe", erklärte er seine Gedankengänge. "Es ist eine Strecke, die ich liebe und wo ich hoffe, dass ich wieder an der Spitze mitmischen kann. Ich bin in guter Form und mein Gefühl auf dem Motorrad ist großartig. Daher kann ich nichts anderes als optimistisch sein." Als Elias im letzten Jahr der 990ccm-Klasse dort gewann, fand das Rennen in Estoril auch am Ende des Jahres statt, als er sich auf die Maschine schon eingestellt und man ordentliche Grund Setups gefunden hatte. Daher könnte es dieses Jahr mit einem neuerlichen Triumph klappen.