Die Ducati-Fahrer hatten in Donington auf Regen gehofft, so sehr gehofft, dass sie dachten, sie könnten ihn herbeilocken, wenn sie Regenreifen aufziehen. Der Regen kam nicht - oder zu schwach - und die Reifenwahl erwies sich als Fehler. Casey Stoner meinte aber, dass er in den vergangenen Rennen einfach so viele Probleme im Trockenen gehabt hatte, dass er um Regen schon betete und der seine beste Chance war. "Auf jeder Runde sah es so aus, als könnte es gleich runterschütten und wir waren nahe an der perfekten Situation. Leider kam er nicht schnell genug, auch wenn er stärker wurde und unsere Reifen waren zerstört, also war es letztendlich die falsche Entscheidung", sagte er.

Stoner glaubte dennoch, dass es in der aktuellen Situation ein Risiko war, das man eingehen musste, denn es hätte auch genau die richtige Wahl sein können. "Es tut mir leid für das Team, denn sie haben toll gearbeitet, um mir eine Maschine zu geben, die auf jeder Strecke Rennen gewinnen konnte, auf der wir zuletzt waren; auch wenn wir aus dem einen oder anderen Grund nicht das Meiste herausholen konnten. Ich freue mich jetzt auf die Pause und hoffentlich sind wir in Brünn etwas stärker", meinte Stoner.

Hayden übernimmt die Verantwortung

Mit seinem Frust war er aber nicht alleine, auch Nicky Hayden hatte bei dem Glücksspiel mitgemacht und hatte dank des starken Warm-ups im Regen alles für möglich gehalten. "Die Strecke war in der Besichtigungsrunde feucht und es nieselte in der Startaufstellung. Da meine Pace auf Slicks das ganze Wochenende nicht gut war, nahmen wir das Risiko. Ich hatte nichts zu verlieren, also wagten wir es. Die Chancen standen gegen mich, aber es zahlte sich beinahe aus", erzählte der Amerikaner. Denn es regnete durchaus, doch so wenig, dass die recht warme Strecke die Flüssigkeit immer gleich wieder aufgesogen hatte.

Hayden übernahm für seine Entscheidung die volle Verantwortung. "Wir haben das gemeinsam beschlossen, aber ich habe dazu gedrängt, ich dachte: 'Versuchen wir, hier Helden zu sein!'" Stattdessen war der Reifen nach sieben oder acht Runden zerstört. Hayden wollte aber nicht die Maschine wechseln und fünf Runden vor Schluss löste sich der Gummi dann auf. "Ehrlich gesagt ist es unglaublich, dass er so lange ausgehalten hat. Ich will nicht sagen, dass es [die Entscheidung] ein Fehler war, es war einfach ein Risiko, dass sich nicht ausgezahlt hat und wir werden daraus lernen."