Viel war Marco Melandri in Motegi beim großen Aufmarsch der japanischen Hersteller nicht zugetraut worden. Kawasaki ist werksseitig nicht mehr an Bord, während Yamaha, Honda und Suzuki in Japan groß aufzeigen wollten. Doch der Italiener überzeugte auf der Hayate Kawasaki mit Platz sechs und tat damit wieder einmal etwas mehr, als nur seine Reputation als Fahrer zu schützen. "Das kann der Beginn von etwas wirklich Gutem sein. Ich kam gut weg und als Dovizioso einen Fehler machte, kam ich an ihm vorbei. Ich wusste, dass meine Pace nicht so schnell war wie bei den Top Drei, aber wir waren konstant und hatten definitiv ein gutes Rennen", erzählte er.

Sein persönlicher Renn-Höhepunkt war das Überholmanöver gegen Casey Stoner, gegen den er im vergangenen Jahr bei Ducati kein Licht gesehen hatte. "Es machte Spaß, mit den Top-Fahrern zu kämpfen und das Überholmanöver gegen Stoner war eine große Befriedigung für mich", meinte er. Zwar kam der Australier am Ende vor ihm an, doch das schmälerte die Freude nicht.

Auch Melandris Crewchief Andrea Dosoli war von der Leistung seines Fahrers begeistert. Vor allem die konstanten Rundenzeiten hätten geholfen, wobei er meinte, dass es auch gut gewesen war, auf die harten Reifen zu setzen. "Wir hatten wenig Streckenzeit, aber unser Vorteil ist, dass wir Marco haben, der ein sehr guter Fahrer ist und auch jemand, der uns helfen kann, die richtige Abstimmung zu finden", sagte Dosoli.