Valentino Rossi war schwer enttäuscht, dass er am Sonntagabend in Katar nicht dazu kam, ein Rennen fahren zu können. Denn er war bereit und eigentlich war er nur mehr Sekunden vom Start entfernt. "Nachdem der Regen das 125er-Rennen gestoppt hatte, dachten wir, wir hätten es geschafft, denn die Strecke war trocken. Doch der Regen kam dann genau für die MotoGP noch stärker. Das ist so unglücklich, denn man erwartet das in der Wüste nicht. Nach sechs Monaten ohne Racing, zwei Tagen Training und so viel Arbeit von allen ist es sehr frustrierend und deswegen war es wichtig, die Entscheidung zu treffen, morgen zu fahren", sagte der regierende Weltmeister.

Ein eigenartiges Gefühl konnte er aber nicht verneinen, denn seines Wissens nach wurde noch nie am Montag gefahren. Außerdem stellte er es sich schwierig vor, noch einen Tag zu warten. "Der Druck wird nur noch größer sein, aber ich freue mich, dass wir die Chance aufs Fahren bekommen. Wir müssen jetzt nur die Daumen für das Wetter morgen drücken, aber die Vorhersagen meinen, es wird OK." Doch nur mit dem Wetter war es für Rossi nicht getan. Er verlangte auch, dass die Strecke gereinigt wird, da sie nach dem schweren Regen wohl sehr schmutzig sein wird. "Vielleicht sollten wir am Morgen mit den Mietautos ein Rennen fahren", scherzte er.

Einfach konzentriert bleiben

Scherze hatte Jorge Lorenzo keine auf Lager, doch er freute sich wie sein Teamkollege, dass am Montag noch ein Startversuch unternommen wird, weil er unbedingt fahren will. "Die Verschiebung ist für uns kein so großes Problem und es ist besser, als ein ganzes Wochenende Arbeit wegzuwerfen", sagte er. Ein wenig enttäuscht war Lorenzo aber auch, denn wie Rossi war er bereit für das Rennen gewesen. Er sah aber ein, dass bei Regen in der Nacht unmöglich gefahren werden kann. "Es wäre aber sehr schade gewesen, nicht zu fahren, also müssen wir nun einfach konzentriert bleiben."

Auch der Leiter von Yamaha Motor Racing, Lin Jarvis, konnte eine gewisse Enttäuschung über den Sonntag nicht verbergen und fühlte mit den Fans an der Strecke und auch vor den Fernsehern. "Nach einer ausgiebigen internen Diskussion mit Masahiko Nakajima, Davide Brivio, Daniele Romagnoli und natürlich Valentino und Jorge, war es die Entscheidung von Fiat Yamaha, den Vorschlag für das Rennen morgen voll zu unterstützen", sagte Jarvis. Denn er sah es nicht ein, erst in Katar zu testen, dann insgesamt fünf Tage für das Wochenende zu investieren und schließlich unverrichteter Dinge abzuziehen - auch im Sinne der Show. "Natürlich ist das aus logistischer Sicht für alle sehr unangenehm, denn wir müssen Flüge und Hotels für alle Mitarbeiter ändern, aber wir sind im Sinne des Sports bereit das zu tun."