Beinahe jeder Fahrer in der MotoGP hat zu seiner Startnummer eine spezielle Beziehung. Valentino Rossi beharrt beispielsweise trotz Titel auf der Nummer 46, die schon sein Vater bei seinem ersten Grand-Prix-Sieg nutzte. Bei James Toseland ist die Geschichte ein wenig anders. "Es war schwer, als ich begann. Ich war jung und der Rennsport brachte kein Einkommen, damals fuhr ich bei den Super Teens", erinnerte er sich gegenüber TrackDayMagazine.com.

Lediglich ein Geschäft aus seinem Ort unterstützte ihn und er hatte damals die Wahl zwischen der Nummer 6, der 12 oder der 52. Da er die ersten Beiden schon gehabt hatte, nahm er die 52. "In den sechs Monaten darauf ging es von dort bis zu einem Zweijahres-Vertrag mit Castrol Honda in der Supersport-WM. Das war eine Möglichkeit, die ich nicht auslassen durfte, da man nur eine Chance bekommt, zu so einem großen Team zu kommen. Die Nummer hat für mich funktioniert, also behielt ich sie", erzählte Toseland.

Einfache Karriereplanung

Neben seinen Fähigkeiten auf zwei Rädern ist der Brite aber auch ein beachtlicher Piano-Spieler. Dennoch musste er betonen, dass ihm die Karriereplanung leicht gefallen war. "Ich bekam meine erste Maschine und sofort wurde ich vom komischen Piano-Spieler zum coolen Biker. Kein Zweifel, was die Mädchen vorziehen", scherzte er. Wenn die Motorsport-Karriere dann einmal vorbei ist, könnte es aber doch wieder in Richtung Musik gehen, schließlich durfte er mittlerweile schon große Auftritte genießen. "Erst vor kurzem konnte ich mit den originalen Mitgliedern von Queen spielen. Das werde ich nicht vergessen."

Erst einmal soll es aber auch noch eine Zeit auf Motorrädern weitergehen, wobei Toseland genau weiß, dass er so gefährliche Rennen wie jenes auf der Isle of Man nie fahren wird. "Kann ich nicht. Das habe ich meiner Mutter versprochen. Sie sagte, ich darf auf Rennstrecken fahren, aber nicht auf Straßenkursen", meinte er. Gleichzeitig musste er betonen, dass er wohl nicht die Disziplin für so ein Rennen habe. Im Gespräch mit der noch aktiven Isle of Man Legende John McGuinness erfuhr er, dass sein Landsmann auch bei einem Sieg nicht mehr als 90 Prozent gibt. "Wenn man da keinen Raum für Fehler lässt, dann wird man nicht lange überleben. In der MotoGP fährt man jede Runde bei 100 Prozent, egal ob Training oder Rennen. Wenn ich die TT [Tourist Trophy] jetzt versuchen würde, dann glaube ich nicht, dass ich mich für so viele Kilometer zurückhalten könnte."