Die leichte Enttäuschung, die James Toseland nach dem Qualifying auf Phillip Island beschlich, empfand der Brite ausnahmsweise sogar einmal nicht als unangenehm. Das lag daran, dass er diesmal nur darum trauern musste, dass er statt Startplatz fünf auch in Reihe eins hätte sein können, da er auf seinem letzten Qualifyier in der zweiten Kurve etwas nach außen kam und in Siberia einen Rutscher hatte. "Als ich über die Linie kam und eine glatte 1:29er sah, war ich zufrieden. Als ich dann sah, dass die erste Reihe 1:28,7 gefahren war und die Pole 1:28,6 war, habe ich gemerkt, dass ich vielleicht sogar auf die Pole hätte fahren können, nachdem ich trotz Fehlern nicht so weit weg war", meinte er. Er beruhigte sich aber damit, dass er wusste, wo er die Zeit liegen gelassen hatte und nicht auf die Suche nach den fehlenden Zehnteln gehen musste.

Generell konnte Toseland feststellen, dass er sich wohl gefühlt hat, da die Maschine im Trockenen sehr gut gelaufen war und es für ihn schon lange Zeit her war, dass er auf eine bekannte Strecke kam, wo er sich wohl fühlte. "Wenn dann alles passt, ist es toll, dass ich den Leuten zeigen kann, was ich so drauf habe. Wenn ich auf diesen Strecken nicht gut bin, dann habe ich Probleme", sagte er. Und auch für das Rennen war er guter Dinge, denn sein Setup empfand er nach einer Änderung am Heck als sehr gut, da er den Reifen damit besser am Kurvenausgang nutzen konnte. "Statt durchzudrehen und auf die Seite zu rutschen, griff er einfach und bei diesen Kurven mit langem Scheitelpunk ist das für die Lebensdauer des Reifens viel besser. Auf dieser Strecke ist das entscheidend. Wenn wir also einen guten Start haben, gibt es keinen Grund, warum ich nicht vorne mitfahren sollte. Das ist eine aufregende Aussicht und es ist lange her, seit ich vorne mitkämpfen konnte. Aber nur deswegen bin ich in der MotoGP."

Edwards' Hunderter

Etwas länger ist Colin Edwards bereits in der MotoGP und er hatte sich im Qualifying mehr als Startplatz sieben erwartet, nachdem er am Samstagmorgen Rang fünf eingefahren hatte. "Wir sind am Morgen einfach zu unserem Standard-Setup zurück und sofort fühlte es sich gut an. Ich fuhr eine gute Pace und fühlte mich für das Qualifying echt gut", meinte der Texaner. Doch er musste am Nachmittag die Maschine wechseln und das Ersatzmotorrad vermittelte ihm nicht das gleiche Gefühl, da auf einer Strecke wie Phillip Island auch die kleinsten Änderungen viel ausmachen. "Es fühlte sich einfach steif an und ich bekam kein Gefühl. Wenn man auf den Qualifyiern dann so viel mehr pushen muss, ist es schwer, schnell zu sein. Nach dem, was da passiert ist, bin ich mit Rang sieben eigentlich ganz zufrieden. So unwohl, wie ich mich gefühlt habe, hätte es viel schlimmer sein können", sagte Edwards. Da er am Sonntag seinen 100. Grand Prix fährt und sich dafür eigentlich gut fühlte, glaubte er, seiner Sammlung an Highlights noch eins hinzufügen zu können.