"Wenn man sich die Leistung von Casey ansieht, dann sind 21 Punkte keine kleine Lücke", musste Valentino Rossi nach seinem Sieg in Assen feststellen, als er auf den Kampf um die WM angesprochen wurde. Ganz sicher war sich Rossi dabei, dass man in allen Situationen besser werden müsse. "Im Trockenen, im Nassen, im Kalten und in der Hitze." Aber mit der Zusammenarbeit mit Michelin am Wochenende war er sehr zufrieden und hofft, dass sich das auch an den kommenden Wochenenden fortsetzt. So waren die Reifen bei niedrigen Temperaturen gut und haben im Rennen bis zum Schluss gut gehalten.

Trotzdem kam der Sieg für ihn recht unerwartet. "Das ist ehrlich eine Überraschung. Ich habe nicht damit gerechnet, weil Stoner einen tollen Rhythmus hatte. Er ist als Zweiter gestartet und um ihn herum waren Leute, die im Trockenen recht langsam sind. Er hätte also von Beginn an ein recht einfaches Leben gehabt", sagte Rossi. Doch der Italiener fand einen noch besseren Rhythmus und musste deswegen auch dem Team danken, da man vor und nach dem Warm Up noch ein paar Modifikationen an der Balance machte. "Wir haben diese Modifikationen gestern Morgen für den Nachmittag gemacht, aber da hat es geregnet. Also haben wir es im Warm Up probiert und es war gut. Dadurch haben wir einen weiteren Schritt gemacht und ich konnte in den schnellen Kurven eine hohe Geschwindigkeit fahren."

Trotzdem hatte er das Problem, dass er im Feld fest hing, während Stoner von Beginn an Tempo machen konnte. "Er hatte einen guten Start und hat von der ersten Runde an gepusht. Das ist eine seiner starken Seiten", meinte Rossi. Doch darum kümmerte er sich zu Beginn überhaupt nicht, sondern darum, Hofmann und Barros zu überholen. "Dann sah ich etwas Rotes vor mir, aber ich hatte schon viele Probleme. Als der kleine Punkt aber größer wurde, habe ich mir gesagt: ich bin schneller." Über die Boxentafel konnte er dann mitverfolgen, wie er den Rückstand weiter und weiter verkürzte. "Es war ein großartiges Rennen, das ich sehr genossen habe."

Nach schweren Rennen ist der Jubel gleich noch größer, Foto: Fiat Yamaha
Nach schweren Rennen ist der Jubel gleich noch größer, Foto: Fiat Yamaha

Doch als Rossi an Stoner dran war, war es ja noch nicht vorbei. "Er war also schnell, aber in den langen Kurven war ich schneller. Ich konnte dort mehr Geschwindigkeit fahren, also hatte ich gleich eine gute Pace, als ich vorbeikam und er konnte mich auf der Geraden nicht überholen. Es war perfekt." Nach dem Sieg von Startplatz elf geht es nun an eine Strecke, wo er das im Vorjahr geschafft hat. Allerdings zählt der Sachsenring nicht unbedingt zu seinen Lieblingen. "Ich denke, unsere Maschine ist gut auf dem Sachsenring. Casey wird dort sicher schnell sein, also denke ich, dass es wieder ein großartiger Kampf wird."