Man muss zwar nicht unbedingt Valentino Rossi heißen, um mit einem vierten Platz unzufrieden zu sein, wenn dem Italiener so ein Ergebnis aber in Donington widerfährt, dann ist der Ärger durchaus verständlich. "Ich war nach dem Rennen am Sonntag nicht glücklich, aber wir hatten danach ein langes Meeting und wissen, wo unsere Probleme liegen - jetzt müssen wir sie in Ordnung bringen", sagt Rossi, der froh ist, in Assen gleich wieder auf die Maschine steigen und das vergangene Wochenende vergessen zu können. "Ich war so enttäuscht, nur Vierter zu werden, an einem Kurs, den ich so liebe und auf dem ich in der Vergangenheit immer so gut war."

Doch auf eine Liebe folgt bekanntlich eine weitere und so darf Rossi mit Assen gleich die nächste Geliebte und die Räder nehmen. "Nachdem ich dort im Vorjahr verletzt gefahren bin, will ich wieder auf die Siegerstraße zurückkehren. Es ist schade, dass sie voriges Jahr das Strecken-Layout ändern mussten, denn sie haben den aufregendsten Teil der Strecke entfernt, was ich immer noch nicht verstehe", meint er. Trotzdem ist Assen für Rossi nach wie vor ein legendärer Ort mit einer großartigen Atmosphäre und großartigen Fans. Deswegen hofft er auch darauf, ihnen eine gute Show zeigen zu können und auch wieder konkurrenzfähig zu sein.

Das war Colin Edwards bereits in Donington, wo er es mit den Reifen etwas besser erwischt hatte als sein Teamkollege und deswegen wieder auf das Podest zurückkehren konnte. Nun kommt er an einen Ort, der gemischte Erinnerungen für ihn bereithält. "Es ist eigenartig, denn Assen gehört meine beste und auch meine schlechteste MotoGP-Erinnerung. Ich weiß, ich hätte gewinnen müssen und ich schätze, ich habe Nicky Hayden das beste Geschenk seines Lebens gemacht", erinnert er sich an das Rennen im Vorjahr, als er in der letzten Kurve den möglichen Sieg mit einem Ausflug in die Wiese verschenkte. "Ich kenne und liebe die Strecke, ich habe in der Superbike-WM dort oft gewonnen und die Fans sind fantastisch - es gibt viele Texas Tornado T-Shirts und Fahnen an der Strecke, so wie in Donington und das gibt einem immer Auftrieb."

Aber auch das gute Ergebnis vom vergangenen Wochenende hat dem Texaner Auftrieb gegeben, da er in kurzer Zeit ein gutes Setup für nass und trocken finden konnte. "Wir denken, wir haben die Probleme an der Maschine gelöst und aus persönlicher Sicht hat es mich gefreut, wieder auf dem Podium zu sein", erklärt er. Nun ist es für ihn wichtig, genau so weiterzumachen, damit er auch die schlechte Erinnerung an Assen 2006 aus seinem Gedächtnis löschen kann. "Ich will die gute Form bis zu meinem Heimrennen in Laguna Seca in ein paar Wochen mitnehmen."