Das Rennen in Assen findet als einziges traditionell am Samstag statt. Nicht nur deshalb ist dieser Ort so besonders: Assen ist immer gut für historische Momente. Motorsport-Magazin.com schaut deshalb nochmal auf die letzten fünf Dutch TTs zurück:

2009: Rossis 100. Sieg in der WM

Rossi zelebrierte seinen 100er ausreichend, Foto: Milagro
Rossi zelebrierte seinen 100er ausreichend, Foto: Milagro

Valentino Rossi fuhr 2009 ungefährdet zu seinem Jubiläumssieg in der Motorrad-WM. Das Rennen war nicht sonderlich spannend, denn bereits ab der zweiten Runde konnte Rossi der Konkurrenz davon fahren. Jorge Lorenzo versuchte vergeblich mitzuhalten, konnte sich aber so von Casey Stoner absetzen. Die beiden komplettierten das Podium. Dani Pedrosa verabschiedete sich in der Anfangsphase mit einem Sturz aus dem Kampf ums Treppchen. Auch hinter Stoner fuhren Colin Edwards und Chris Vermeulen relativ einsam als Vierter und Fünfter ins Ziel. Spannung kam nur im Kampf um Platz sechs auf, den James Toseland gegen mehrere Konkurrenten gewinnen konnte. Mit seinem 100. Sieg übernahm Rossi die Führung in der Gesamtwertung mit 131 Punkten nach sieben Rennen, vor Lorenzo (126) und Stoner (122).

2010: Lorenzo kontrolliert das Geschehen

Stoner gratulierte Lorenzo 2010 zum Sieg, Foto: Sutton
Stoner gratulierte Lorenzo 2010 zum Sieg, Foto: Sutton

Das Rennen sah zunächst nach einem Alleingang von Jorge Lorenzo aus. Ben Spies hielt Dani Pedrosa und Casey Stoner in der Anfangsphase etwas auf, sodass Lorenzo davon fahren konnte. Nachdem beide Spies überholen konnten, konnten sie die Lücke zu Lorenzo wieder schließen. Zu einem Zwei- bzw. Dreikampf kam es allerdings nicht. Lorenzo fuhr in der Schlussphase wieder davon und Pedrosa konnte seinerseits eine Lücke zu Stoner herausfahren und so den zweiten Platz absichern. Ben Spies musste lange um die vierte Position kämpfen, konnte sich aber am Schluss gegen Andrea Dovizioso und Randy De Puniet durchsetzen. In der Gesamtwertung war Lorenzo bereits nach sechs Rennen seinen Konkurrenten enteilt. Er lag mit 140 Zählern in Front vor dem Repsol-Honda-Duo Pedrosa (93) und Dovizioso (89).

2011: Ben Spies feiert seinen einzigen Triumph

Yamaha trug beim Spies-Sieg 2011 eine Sonderlackierung, Foto: Thomas Börner
Yamaha trug beim Spies-Sieg 2011 eine Sonderlackierung, Foto: Thomas Börner

Ben Spies konnte 2011 seinen ersten und einzigen MotoGP-Triumph feiern. Das Rennen entschied sich bereits nach wenigen Kurven: Marco Simoncelli, der am Freitag seine zweite und letzte Pole-Position erzielt hatte, legte einen Highsider hin und räumte mit seiner Maschine Jorge Lorenzo ab. So klaffte schon nach einer Runde eine 2,5-Sekunden-Lücke zwischen Spies und seinen Verfolgern, die Spies fortan verwaltete und im Ziel sogar bis auf sieben Sekunden ausbauen konnte. Casey Stoner fuhr ungefährdet zu Rang zwei vor seinem Teamkollegen Andrea Dovizioso. Lorenzo sah nach seiner Aufholjagd noch als Sechster die Zielflagge. Casey Stoner lag nach sieben Läufen vorne in der Gesamtwertung. Mit 136 Zählern betrug sein Vorsprung schon 28 Punkte auf Lorenzo (108). Dritter war zu diesem Zeitpunkt Andrea Dovizioso (99).

2012: Bautista macht die Meisterschaft wieder spannend

2012 räumte Bautista Lorenzo ab, Foto: Milagro
2012 räumte Bautista Lorenzo ab, Foto: Milagro

Die Dutch TT war 2012 eine Sache zwischen den beiden Repsol-Hondas von Casey Stoner und Dani Pedrosa. Lange Zeit fuhren die beiden einsam an der Spitze, ehe Stoner das entscheidende Überholmanöver in der 17. von 26 Runden gelang. Danach konnte Stoner bis ins Ziel fünf Sekunden auf Pedrosa herausfahren. Auch um den dritten Platz gab es einen Zweikampf. Anders als an der Spitze konnte sich Andrea Dovizioso hier erst in der letzten Runde gegen Ben Spies durchsetzen. Jorge Lorenzo wurde bereits in der ersten Kurve des Rennens von Alvaro Bautista abgeschossen und schrieb so einen Nuller. Cal Crutchlow musste den beiden ausweichen und verlor so viel Boden, wurde im Ziel aber noch Fünfter. Aufsehen erregte auch der Boxenstopp von Valentino Rossi. Dieser wurde notwendig, weil sich aus seinem Hinterreifen ein großes Gummistück gelöst hatte. Stefan Bradl stürzte bereits Ende der zweiten Runde im Kampf um Position drei. Die Meisterschaft führten nach sieben Rennen Lorenzo und Stoner mit jeweils 140 Punkten an. Auf Position drei lag Pedrosa mit 121 Zählern.

2013: Wiederauferstehung des Doktors

Rossi zurück auf dem Olymp, Foto: Bridgestone
Rossi zurück auf dem Olymp, Foto: Bridgestone

Assen sah im Vorjahr das Comeback von Rossi ganz oben auf dem Siegertreppchen. Im Rennen arbeitete sich der Superstar Platz um Platz nach vorne, nachdem zunächst das Repsol-Honda-Duo Marquez in Pedrosa in Front lag. Rossi konnte sich aber erst im letzten Renndrittel entscheidend absetzen. Im Kampf um Platz zwei behielt Marquez die Oberhand. Pedrosa fiel gegen Rennende zurück und wurde schließlich Vierter. Der letzte Platz auf dem Podium ging an Cal Crutchlow, der kurz vor Schluss fast Marquez abgeräumt hätte. Am Vortag hatte Crutchlow seine erste Pole-Position herausgefahren, aber mit einem schlechten Start alle Chancen verspielt. Der Held des Rennens aber war Jorge Lorenzo: Donnerstag im nassen freien Training stürzte er bei über 200km/h und brach sich das Schlüsselbein. Lorenzo ließ sich sofort am nächsten Tag operieren und startete bereits am Samstag im Rennen wieder. Von Startplatz zwölf aus wurde der Mallorquiner trotz seiner Verletzung sensationell Fünfter! Stefan Bradl kam als unauffälliger Sechster ins Ziel. In der Gesamtwertung blieb Pedrosa nach sieben Rennen vorne mit 136 Punkten, vor Lorenzo (127) und Marquez (113).