17 von 20 möglichen Grand-Prix-Siegen, 18 von 20 möglichen Sprinterfolgen, 17 von 20 Pole Positions, die ersten drei Ränge in der Fahrer- und Teamweltmeisterschaft sowie der souveräne Gewinn der Konstrukteurswertung - Ducati dominierte die MotoGP 2023 wie selten ein Hersteller zuvor und legte damit nach der bereits höchst erfolgreichen Saison 2022 noch einmal nach.

"Ich bin der Meinung, dass wir Großartiges geleistet haben und ich hoffe, dass alle Menschen bei Ducati Corse wirklich glücklich sind und den Wert ihrer Arbeit spüren", erklärte Ducati-Corse-General-Manager Gigi Dall'Igna nach dem Saisonfinale in Valencia gegenüber 'Sky Sport'. "Im vergangenen Jahr habe ich gesagt, dass es schwierig sein wird, unseren Erfolg zu wiederholen, aber wir haben ihn sogar noch übertrumpft. Jetzt arbeiten wir daran, 2024 noch erfolgreicher zu sein. Red Bull Racing in der Formel 1 war überlegener als wir. Wir haben also etwas nachzuahmen."

Red Bull-Pilot Max Verstappen feiert seinen 19. Sieg 2023 mit Donuts beim Saisonfinale in Abu Dhabi
Max Verstappen und Red Bull Racing dominierten 2023 nach Belieben, Foto: LAT Images

Tatsächlich ließ der österreichische Rennstall seinen Rivalen in der Königsklasse auf vier Rädern noch weniger Grund zur Freude, als es Ducati in der MotoGP schaffte. Max Verstappen und Teamkollege Sergio Perez gewannen mit Ausnahme des Grand Prix von Singapur alle der 22 Saisonrennen und holten in der Konstrukteurswertung mehr als doppelt so viele Punkte wie die ersten Verfolger von Mercedes. Es war die dominanteste Saison in der Geschichte der Formel 1.

Ähnliches will Ducati also 2024 in der MotoGP erreichen. Was den Fahrerkader betrifft, hat sich der Hersteller aus Borgo Panigale mit der Verpflichtung von Marc Marquez durch das Gresini-Team zweifelsohne noch einmal verstärkt. Fraglich ist aber, ob Ducati auf technischer Ebene im kommenden Jahr ähnlich überlegen auftreten kann, wie das in der abgelaufenen Saison der Fall war. Denn durch die Anpassung des Concessions-Reglements sehen sich die Titelverteidiger mit massiven Nachteilen konfrontiert.

Zukünftig werden nämlich alle Hersteller anhand der errungenen Punkte in der Konstrukteursweltmeisterschaft in vier Gruppen eingeteilt. Ducati landet mit Saisonbeginn 2024 als einziges Werk in Gruppe A. Somit stehen nur 170 Reifen für Testfahrten zur Verfügung, während KTM sowie Aprilia über 220 und Honda beziehungsweise Yamaha sogar über 260 Exemplare verfügen. Die japanischen Hersteller können auch zwei Motoren pro Fahrer mehr einsetzen, ihre Triebwerke im Laufe der Saison weiterentwickeln und ein zusätzliches Aerodynamik-Update an die Strecke bringen. Außerdem darf Ducati keine Wildcard-Einsätze bestreiten, KTM und Aprilia hingegen drei, Yamaha und Honda sogar sechs.