1,272 Sekunden verlor Marc Marquez am Freitag in Silverstone auf die MotoGP-Trainingsbestzeit von Aleix Espargaro. Er landete so auf dem 13. Rang der Zeitenliste und muss im Qualifying am Samstag bereits in Q1 ran. Eine farblose Darbietung des Superstars, für die er eine Erklärung bereit hatte.

"Ich bin es heute konservativ angegangen", sagte Marquez am Freitagabend. "Ich muss einfach mein Selbstvertrauen wiederfinden. Deshalb habe ich heute übertriebenes Risiko vermieden und bin nicht ans Limit gegangen. Mit dieser Honda kannst du nicht pushen, wenn du kein gutes Gefühl hast. Natürlich interessiert mich es nicht, auf Platz 10, 13 oder 18 zu landen. Mein Ziel an diesem Wochenende ist es aber, etwas positives am Motorrad zu finden, ohne mich schon wieder zu verletzen. Ich will eine weniger komplizierte Zukunft schaffen. Stürze werden ohnehin passieren. Das ist MotoGP."

Marquez hatte die letzten beiden Rennen vor der Sommerpause am Sachsenring und in Assen ja beide verletzungsbedingt verpasst. Völlig erholt hat er sich von den im Juni erlittenen Blessuren trotz fünfwöchiger Sommerpause noch nicht. Auch am Freitag in Silverstone klagte er über körperliche Probleme: "Ich bin physisch nicht bei 100 Prozent. Ich hatte gehofft, dass man es nicht merken würde, aber ich habe Schmerzen im rechten Oberschenkel. Der Grund dafür ist wohl meine Knöchelverletzung (erlitten am Sachsenring, Anm.), durch die ich ein falsches Gangbild entwickelt habe."

Von echter Aufbruchstimmung ist bei Marquez und Honda derzeit also nicht zu spüren. Und dennoch deutet immer mehr daraufhin, dass er seinen Vertrag mit dem strauchelnden japanischen Hersteller erfüllen und auch 2024 auf der RC213V sitzen wird - mangels Alternativen. Aus der KTM-Führungsebene war zuletzt zu hören, dass es zwar Annäherungsversuche zwischen der Marke und Marc Marquez gegeben habe, diese aber zu nichts geführt hätten.

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Marquez selbst wich Fragen nach einem möglichen Wechsel ins KTM-Lager am Freitag aus: "Meine Intention ist es, auch 2024 für Honda zu fahren. Wir arbeiten an unserer gemeinsamen Zukunft. Im Misano-Test werden wir das Motorrad für nächstes Jahr ausprobieren und dann wissen wir mehr über unsere Situation. Ich spreche nicht mit KTM. Ich weiß nicht, ob es mein Manager macht. Diesbezüglich liegen mir keine Informationen vor."