Schon nach dem Qualifying der MotoGP in Mugello gehen die Wogen hoch. Der spätere Polesitter Francesco Bagnaia fühlt sich auf einer schnellen Runde in Kurve eins von Marc Marquez, der gerade die Boxengasse verlassen hat, blockiert. Bagnaia gestikuliert wütend in Richtung Marquez, der beteuert seine Unschuld.
Bagnaia geht schließlich an Marquez vorbei, fährt zur Pole Position und zieht Marquez an seinem Hinterrad zu Startplatz zwei. Im Ducati-Lager ist man nach dem Qualifying dennoch verärgert. "Für mich sah es so aus, dass Marc ein klares Hindernis für Pecco war", erklärt Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti. "Marc ist aus der Boxengasse gekommen, hat sich umgedreht, Pecco gesehen und ist dann vor ihm langsam durch die erste Kurve gefahren. Dadurch hat Pecco in dieser Runde wohl die Konzentration verloren. Ich hoffe, dass die Stewards hier etwas tun. Wenn nicht, dann verstehen wir die Regeln nicht mehr wirklich."
Ob es tatsächlich zu einer Strafe kommen wird, ist noch unklar. Marquez selbst ist sich keiner Schuld bewusst und gab bei seinem Interview im Parc Ferme zu Protokoll, dass das Aufeinandertreffen mit Bagnaia in Kurve eins reiner Zufall war: "Ich habe dieses Mal nicht nach Pecco Ausschau gehalten. Er war ja schon auf einer schnellen Runde unterwegs und ich bin gerade erst aus der Box gekommen. Mit den kalten Reifen hätte ich ihm nicht folgen können. Er hat sich aber dazu entschieden, Tempo rauszunehmen und mit mir zu reden. Dann habe ich mich bei ihm bedankt, weil ich so die Chance auf seinen Windschatten hatte, durch den ich schließlich mein Ziel erreichen konnte."
Bagnaia selbst sprach in seinem Parc-Ferme-Interview nicht über das Scharmützel mit Marquez. Die Spannung zwischen den beiden Stars war aber spürbar. Sie würdigten sich keines Blickes, der übliche Handschlag nach der Session blieb aus.
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