Die MotoGP-Saison 2023 ist erst fünf Rennwochenenden alt und doch gibt es bereits einige Gerüchte um mögliche Wechsel. Eines davon dreht sich um Pramac-Pilot Jorge Martin, der von Yamaha als Ersatz für den schwächelnden Franco Morbidelli umworben werden soll. Der Spanier hatte die Gerüchte selbst angefeuert, indem er verlauten ließ, dass er für alles offen sei. Der Moto3-Weltmeister von 2018 reagierte trotzig darauf, dass Enea Bastianini und nicht er den Platz im Ducati-Werksteam ab 2023 bekam, nachdem Jack Miller zu KTM gewechselt war.

Martins Vertrag läuft mit dem Ende der Saison aus, doch kann er selbst seinen Verbleib bei Pramac bewirken, wie Ducatis Sportdirektor Paolo Ciabatti in Le Mans verriet: "Er hat eine Option im Vertrag. Wir möchten, dass er bei Ducati bleibt." Im Gegensatz zu den Piloten der Ducati-Kundenteams von VR46 und Gresini stehen die beiden Pramac-Fahrer direkt bei Ducati unter Vertrag, wie der Italiener erklärte: "Unsere Verträge sind mit Pecco [Bagnaia, Anm. d. Red.], Enea, Johann [Zarco, Anm. d. Red.] und Jorge."

Paolo Ciabatti bezweifelt, dass Jorge Martin wechseln wird, Foto: Ducati
Paolo Ciabatti bezweifelt, dass Jorge Martin wechseln wird, Foto: Ducati

Ciabatti betonte, dass sich Martin sportlich nur verschlechtern könne, und bestätigte damit indirekt das Yamaha-Interesse: "Er ist einer der schnellsten jungen Fahrer, und im Moment sieht es nicht so aus, als hätte Yamaha das Motorrad, um die Meisterschaft zu gewinnen. Es tut mir leid, das zu sagen, aber so sieht es im Moment aus." Der aktuelle WM-Vierte würde seinen Ambitionen mit einem Wechsel nur schaden: "Wir wissen nicht, wie es nächstes Jahr aussieht, aber im Moment sitzt er auf einem Sieger-Motorrad und ich denke, er würde gerne bleiben, weil er gerne gewinnt."

Martin hat derzeit 80 Punkte auf dem Konto. Fabio Quartararo als der besser platzierte der beiden Yamahas kommt hingegen nur auf 49 Zähler. Dazu hat die Einführung der Sprintrennen den Vorteil der Ducati gegenüber der Yamaha nur noch schwerwiegender gemacht. Genaue Personalplanungen in Sachen Fahrer gab es bei Ducati noch nicht, aber Ciabatti gibt eine klare Tendenz an: "Ehrlich gesagt, haben wir noch keine Entscheidung für die Zukunft getroffen. Leider ist Enea für ein paar Rennen ausgefallen, aber wir würden natürlich gerne alle Fahrer bei uns behalten." Es scheint also an Martin selbst zu liegen, eine Entscheidung über seine Zukunft zu treffen.