Platz zehn und damit keine Punkte im Sprint am Samstag, Rang acht im Hauptrennen am Sonntag: Der MotoGP-Saisonauftakt in Portugal verlief für Fabio Quartararo ernüchternd. Nach einem vermeintlichen Durchbruch bei den Testfahrten in Portimao schaffte er es im Qualifying nur auf Startplatz elf und hatte von dort aus trotz starker Pace große Mühe, Positionen gutzumachen. "Mit unserem Motorrad ist das Qualifying ein ganz entscheidender Teil des Rennwochenendes", stellt der Weltmeister von 2021 fest.

Zwar glänzt die Yamaha M1 als einziges verbliebenes Bike mit Reihenmotor auch 2023 durch hervorragenden Kurvenspeed, kann diesen im direkten Zweikampf aber nur schwer ausspielen. Hier hat die V4-Konkurrenz mit guter Beschleunigung und starkem Topspeed klare Vorteile. Genau in diese Richtung will Quartararo seine Yamaha, so weit es das Konzept eben zulässt, im Laufe des Jahres auch optimieren.

Quartararo hing in Portimao im Feld fest, Foto: Yamaha Media
Quartararo hing in Portimao im Feld fest, Foto: Yamaha Media

"Meine Pace in Portimao war nicht schlecht, aber wenn du schon von relativ weit hinten startest und dann auch noch schlechte erste Runden hast, dann ist es hart, sich nach vorne zu kämpfen. Wir können sehr schnelle Rundenzeiten fahren, aber wenn es in direkte Zweikämpfe geht, dann haben wir Probleme", erklärte Quartararo am Donnerstag in Argentinien.

Zusammen mit Yamaha sucht der Franzose fieberhaft nach möglichen Lösungsansätzen: "Um besser überholen zu können, müssen wir herausfinden, wie wir unseren Stil dem der anderen ähnlicher machen können. Daran arbeite ich zusammen mit Yamaha. Wir müssen am Kurvenausgang näher dranbleiben können, um Überholmanöver in weiterer Folge besser vorzubereiten. Hoffentlich finden wir dafür bald eine Lösung, denn aktuell muss ich in Passagen überholen, in denen es sehr schwierig ist.

Für Überholmanöver braucht Quartararo jede Menge Kreativität, Foto: Tobias Linke
Für Überholmanöver braucht Quartararo jede Menge Kreativität, Foto: Tobias Linke

Hinzu kommt die Problematik, dass Yamaha den 2023 neu eingeführten, Topspeed-stärkeren Motor noch nicht vollends nutzen kann. "Wir haben noch Power in der Hinterhand, können sie momentan aber nicht nutzen, weil wir dann mit Wheelie zu kämpfen haben", verrät der Franzose am Donnerstag. "Dadurch können wir im Qualifying keine guten Rundenzeiten fahren und im Rennen nicht überholen."

Panik will Quartararo im Yamaha-Lager aber keine ausbrechen lassen: "Wir müssen ruhig bleiben, denn die Saison ist noch sehr lang." Nach dem Saisonstart in Portimao sind in der MotoGP-Saison 2023 noch maximal 740 Punkte zu vergeben. Aktuell fehlen Quartararo 29 Zähler auf Weltmeister Francesco Bagnaia, der zum Auftakt sowohl Sprint- als auch Hauptrennen gewinnen konnte.