Fabio Quartararo braucht in Valencia ein Wunder, um den MotoGP-Titel 2022 doch noch verteidigen zu können. Trotz eines dritten Platzes im Malaysia-GP vor zwei Wochen liegt der Yamaha-Star ein Rennen vor Schluss 23 Punkte hinter Francesco Bagnaia. Quartararo muss deshalb in Valencia gewinnen und darauf hoffen, dass sein WM-Rivale gleichzeitig nicht über P14 hinauskommt.

Den Glauben an seinen zweiten MotoGP-Titel hat der 23-Jährige jedenfalls noch nicht verloren - und Hilfe könnte ausgerechnet aus dem eigenen Land von Reifenhersteller Michelin kommen. Die Franzosen haben sich nämlich dazu entschieden, in Valencia in diesem Jahr eine härtere Reifenmischung als noch 2021 an den Start zu bringen.

"Das stadionartige Valencia-Layout birgt spezifische Herausforderungen. Nicht nur wegen der Konfiguration, sondern auch wegen der Jahreszeit. In diesem Teil Spaniens kann es sonniges Wetter geben, durch den klaren Himmel aber auch sehr niedrige Temperaturen in den Morgenstunden. Deshalb setzen wir hier auf eine Reifenmischung, die sich schnell aufwärmt, aber auch dann noch Grip bietet, wenn sich der Asphalt aufgeheizt hat", erklärt Piero Taramasso diese Entscheidung Michelins.

Quartararo: Härtere Reifenmischung große Hilfe für Yamaha

Der französische Reifenhersteller könnte dadurch zum Retter in der Not für Quartararo werden, denn dieser hatte im Vorjahr mit der weicheren Mischung große Probleme. "Ich hatte von Freitagmorgen an mit dem Vorderreifen zu kämpfen", berichtete er damals. Am Trainingsfreitag führte das seinerzeit zu einem schwachen P11 und einem Sturz, den sich der Yamaha-Star nicht erklären konnte: "Ich bin der Meinung, dass ich alles richtig gemacht habe, aber plötzlich ist mir das Vorderrad eingeklappt. Das Motorrad hat sich extrem aggressiv angefühlt. Ich konnte nicht so fahren, wie ich das die gesamte Saison über gewohnt war."

Quartararo erlebte 2021 in Valencia ein schweres Wochenende, Foto: LAT Images
Quartararo erlebte 2021 in Valencia ein schweres Wochenende, Foto: LAT Images

Im Qualifying kam Quartararo tags darauf nicht über den achten Startplatz hinaus, sein Rückstand auf die Pole-Zeit von Jorge Martin betrug fast sieben Zehntelsekunden. Nach einer Setup-Änderung im Warm Up reichte es im Rennen dann immerhin noch zu P5 - was in diesem Jahr aber natürlich deutlich zu wenig wäre, um den Traum vom WM-Titel zumindest aus eigener Kraft am Leben zu erhalten.

Über den Michelin-Entschluss, 2022 eine härtere Mischung zu bringen, zeigte sich Quartararo am Donnerstag deshalb sehr erfreut. "Letztes Jahr hatten wir große Probleme mit dem Frontreifen. In diesem Jahr wird die Mischung eine Stufe härter sein, das ist eine große Hilfe für uns", glaubt er.