Hinter Fabio Quartararo liegen schwere Monate: Er konnte zuletzt Mitte Juni am Sachsenring ein MotoGP-Rennen gewinnen und musste seither mitansehen, wie sein einst großer WM-Vorsprung drei Grand Prix vor Schluss auf lediglich zwei Punkte zusammengeschrumpft ist. Den Tiefpunkt erlebte der Franzose dann vor zwei Wochen in Thailand, als er im Regen nur enttäuschender 17. wurde.

In den vergangenen Tagen entschloss sich Quartararo deshalb zum Neustart, die WM beginnt für ihn von Neuem. Dabei gilt Phillip Island ganz klar als die Strecke, die ihm und der Yamaha-M1 mit vielen schnellen und fließenden Kurven am ehesten entgegenkommen sollte - und eben dieser Eindruck bestätigte sich am Freitag.

Fabio Quartararo taumelt: Rückzug aus dem Rampenlicht (06:33 Min.)

Quartararo beendete den Trainingstag auf Platz vier im kombinierten Klassement, nur 0,139 Sekunden hinter der Bestzeit von Landsmann Johann Zarco und knapp zweieinhalb Zehntel vor seinen Rivalen Aleix Espargaro (7.) und Francesco Bagnaia (8.). Ein vielversprechender Start in den Australien Grand Prix also - gerade, weil der Franzose auf seiner schnellsten Runde einen signifikanten Fehler gemacht habe und froh war, "überhaupt noch in den Top Fünf zu sein."

Deutlich mehr Grund zur Freude bereitete Quartararo aber eine andere Tatsache. "Heute ist einer der ersten Tage, an denen wir gespürt haben, dass wir noch einige Veränderungen am Bike vornehmen müssen", jubelte er. Denn: "Normalerweise beenden wir das Wochenende mit dem gleichen Bike, mit dem wir es begonnen haben." Es gebe also kein Verbesserungspotenzial mehr, die M1 sofort am Limit.

Auf Phillip Island - einer Strecke, auf der die MotoGP zuletzt 2019 zu Gast war - sei das anders: "Ich fühle, dass ich in einige Kurven noch Luft nach oben habe. Ich kann hier eine Zehntel gutmachen und da eine weitere Zehntel. Das kann am Ende eines Rennens dann einen großen Unterschied ausmachen." Folglich zeigte sich Quartararo am Freitag so optimistisch für den Grand Prix wie schon lange nicht mehr. "Ich denke, unsere Pace ist ganz gut", sagt er. "Es gibt einige Stellen, an denen ich überholen kann. Ich glaube daher, dass diese Strecke gut für uns werden sollte."