Fabio Quartararo war der große Verlierer des Aragon-Grand-Prix vom vergangenen Wochenende. Sein Rennen endete nach einer unverschuldeten Kollision mit MotoGP-Rückkehrer und Superstar Marc Marquez schon nach drei Kurven. Dabei zog er sich nicht nur schmerzhafte Verbrennungen an der Brust zu, sondern büßte auch noch viele Punkte auf seine WM-Rivalen ein. Francesco Bagnaia liegt nun nur noch zehn Punkte zurück, Aleix Espargaro noch 17.

Bei noch fünf ausstehenden Grand Prix ist der Druck auf den amtierenden Weltmeister somit nochmal deutlich angestiegen, weitere Punktverluste kann er sich nicht erlauben. An seiner Herangehensweise an ein MotoGP-Wochenende will er trotz des Aragon-Fiaskos aber nichts ändern. "Ich werde in diesen letzten fünf Rennen 100 Prozent geben, so wie ich das bisher auch gemacht habe. Ich werde meinen Fahrstil nicht ändern", sagt der Franzose am Donnerstag.

Sein Motto lautet also auch weiterhin: 'Volle Attacke'. In den Schadensbegrenzungsmodus wechseln, und damit denselben Fehler wie 2020 machen, will er nicht: "Damals war ich froh über jeden Punkt, den ich gegenüber Joan [Mir, Anm.] gutgemacht habe. Letztes Jahr habe ich dann in jedem Rennen versucht, zu gewinnen, auch als ich 30-40 Punkte Vorsprung hatte." Das Resultat ist bekannt: 2021 wurde Quartararo Weltmeister, im Jahr zuvor musste er sich Mir geschlagen geben. Deshalb will der Franzose weiterhin auf Angriff fahren, auch wenn das Risiko eines weiteren Sturzes dadurch ansteigt.

Zumindest die Verletzungen aus dem Aragon-Crash sollten Quartararo in Japan keine Probleme mehr bereiten. Er verrät: "Ich habe heute das erste Mal trainiert, es war okay. Ich habe ein paar Schürfwunden, das war etwas schmerzhaft, sollte auf dem Bike aber kein Thema sein. Es wird in der ersten Session sicherlich brennen, beim Fahren ist es aber kein Problem."

Quartararo hofft auf Trendwende: Japan sollte Yamaha liegen

Doch was kann der Yamaha-Pilot in Japan überhaupt ausrichten, gilt der Twin-Ring in Motegi mit seiner Stop-and-Go-Charakteristik und vielen langen Geraden doch als perfekte Ducati-Strecke? "Wir sind mittlerweile überall konkurrenzfähig. Das waren wir auch am Red Bull Ring oder in Aragon, wo wir zuvor nie gut waren - und diesmal waren wir sogar ziemlich stark", revidiert er.

Quartararo wurde 2019 in Japan Zweiter, Foto: LAT Images
Quartararo wurde 2019 in Japan Zweiter, Foto: LAT Images

Quartararo rechnet sich also auch in Japan wieder gute Chancen aus, zumindest in den Kampf um die Top-Positionen eingreifen zu können. Schließlich biete der Twin Ring von Motegi auch viele Bremszonen, die seiner Yamaha-M1 entgegenkommen und in denen er Zeit gutmachen kann. "Diese Strecke sollte gut für uns werden, wir waren hier in der Vergangenheit sehr stark", weiß er.

Bei seinem bislang einzigen MotoGP-Auftritt in Japan im Jahr 2019 qualifizierte sich Quartararo auf Startplatz drei, im Rennen wurde er Zweiter - nur 0,870 Sekunden hinter Sieger Marc Marquez. Die Ducatisti konnte er allesamt hinter sich lassen. Ob das in diesem Jahr wieder gelingt?