Der Große Preis von Großbritannien lief für Fabio Quartararo nicht nach Plan. Der Franzose kam in Silverstone nicht über einen enttäuschenden achten Platz hinaus - nur hauchdünn vor seinem stark angeschlagenen WM-Rivalen Aleix Espargaro. Und das, obwohl er durch seine Longlap-Penalty deutlich weniger Zeit verlor, als erwartet.

Zunächst hatte noch alles gut ausgehen für Quartararo: Dank eines fantastischen Rennstarts war er direkt vom vierten, an Maverick Vinales und Jack Miller vorbei, auf zweiten Platz nach vorne geschossen. Auch in der Folge zeigte er sich angriffslustig, attackierte den in Führung liegenden Johann Zarco mehrfach zaghaft. Als der Yamaha-Pilot in Runde vier letztlich in die Longlap abbog, verlor er nur 1,6 Sekunden und drei Plätze. Er kam direkt vor Vinales auf P5 zurück auf die Strecke.

Alles deutete darauf hin, als könne Quartararo noch immer um den Sieg mitkämpfen, doch es sollte anders kommen. Statt Boden gut zu machen, viel der Franzose plötzlich immer weiter zurück. Er wurde durch gereicht, wehrlos musste er mehrere Piloten vorbeiziehen lassen. Letztlich blieb ihm nur Rang acht, wodurch er seinen WM-Vorsprung gegenüber Espargaro lediglich um einen einzigen Punkt ausbauen konnte.

"Das ist wirklich enttäuschend, weil ich damit gerechnet hatte, dass mich die Longlap viel härter bestrafen würde. Letztlich war es aber gar nicht so schlimm", sagt ein gefrusteter Quartararo nach Rennende in seiner Medienrunde. Dennoch wurde ihm die Longlap-Strafe letzten Endes zum Verhängnis - denn plötzlich fand sich der Franzose im Verkehr wieder.

Quartararo gesteht: Ein Fehler, den Hard nicht auszuprobieren

"Es war ein Albtraum. Wenn du nur ein Bike vor dir hast, geht es. Aber wenn es mehrere Bikes sind, wird der Hinterreifen so heiß und verliert Performance. Du musst das Bike dann in einer völlig anderen Art und Weise fahren. Überholen ist dann unmöglich", erinnert Quartararo an eine altbekannte Yamaha-Schwäche. Im Verkehr hat die M1 schon seit Jahren mit überhitzenden Reifen zu kämpfen, das volle Potenzial können die Fahrer lediglich in freier Fahrt nutzen.

Quartararo ist sich deshalb sicher, dass er, ohne Zurückfallen in Verkehr durch die Longlap, um den Sieg hätte mitfahren können. Allerdings wussten er und Yamaha ja schon seit Wochen, dass der Franzose in Silverstone eine Strafrunde würde drehen müssen - und genau deshalb gesteht Quartararo auch, einen weiteren Fehler gemacht zu haben."Wir haben den harten Hinterreifen [im Training, Anm.] nicht ausprobiert. Der wäre in diesen Bedingungen aber extrem wichtig gewesen. Mit dem Hard wäre es besser gelaufen", glaubt er.